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Die Klimakrise ist Folge eines kolonialen Ausbeutungssystems und betrifft die ganze Welt, aber in höchst unterschiedlichem Ausmaße. Genauso verschieden wie die Auswirkungen der sozialen und ökologischen Ungleichheit ist der weltweite Widerstand gegen diese herrschenden Zustände. Bergen die diversen Perspektiven der Widerstandskulturen eine Chance? Können sich die Kämpfe im globalen Süden und Norden verbinden, und wenn ja, wie? 

Durch den Hurrican Eta zerstörte Maisfelder in GuatemalaDiesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen. Bei einer partizipativen Online-Veranstaltung kommen Umwelt-/Menschenrechtsaktivist_innen aus Guatemala mit Klimaaktivist_innen aus dem Globalen Norden, von Fridays for Future und Ende Gelände, zusammen, um Ansätze und Chancen gemeinsamer Strategien zu erkunden. Die „Resistencia“ des Globalen Südens hat eine über 500-jährige Tradition, von der die jungen, dynamischen und großen Klimabewegungen hier in Deutschland profitieren können.

In der gemeinsamen Diskussion zwischen den guatemaltekischen Organisationen und den deutschen Bewegungen wollen wir einerseits einen Austausch über die Problematiken und Chancen der verschiedenen Widerstandskulturen ermöglichen, und andererseits vor allem die Basis für Vernetzung und künftige Zusammenarbeit bieten.
 

Kulturen des friedlichen Widerstands im Austausch – Klimaperspektiven im globalen Süden und Norden.

Kulturen des friedlichen Widerstands im Austausch – Klimaperspektiven im globalen Süden und Norden.Es diskutieren Basisaktivist_innen aus Guatemala und Deutschland.

Zeit: Samstag, den 12. Dezember 2020, 18:00 bis 21:30 Uhr
Ort: Partizipative Online-Veranstaltung; der Zugangslink wird Ihnen rechtzeitig vor der Veranstaltung zugeschickt
>> Flyer (deutsch; spanisch)
>> Anmeldung (Registrate)
Wir freuen uns auf Eure Teilnahme und teilt gerne die Veranstaltungsankündigung auf Facebook!

Die eingeladenen Personen, Organisationen, Kollektive und Netzwerke aus Guatemala leisten insbesondere gegen Landvertreibungen, Kriminalisierung und extraktivistische Großprojekte wie Wasserkraftwerke, Monokulturen und Bergbau Widerstand.

Zu Gast sind Sandra Calel und Rony Morales von der Kleinbauernorganisation UVOC, Julio González vom Kollektiv Madre Selva, Amanda Luna vom internationalen Aktivisti-Netzwerk Mamakiya e.V., die Defensora und kommunitäre Journalistin Norma Sancir, Iliana Monterosso Ibarra vom Forestry Research Center (CIFOR) und Bernie Reyes vom Movimiento Ecológico Estudiantil (MEE). 

Die Gäste diskutieren mit Elena Balthesen von Fridays for Future und Referent_innen von Ende Gelände.

Die Unión Verapacense de Organizaciones Campesinas (UVOC) setzt sich aus bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften in der nördlichen Region Guatemalas (Alta Verapaz, Baja Verapaz und Izabal) zusammen und zielt auf kommunitäre Selbstorganisation, die Verteidigung indigener Territorien, Ernährungssicherheit und -souveränität, und Gleichberechtigung ab. UVOC arbeitet auch daran, u.a. agrarökologische Weiterbildung für Verteidiger_innen ländlicher Gebiete und ihre Gemeinden bereitzustellen, um zu lernen, wie man sich vor der Stigmatisierung, Kriminalisierung und Verurteilung durch Unternehmen schützen kann. [Mehr Informationen]

Madre Selva ist eine autonome Umweltorganisation, die sich seit mehr als 20 Jahren für den Schutz der natürlichen Ressourcen und der biologischen Vielfalt Guatemalas einsetzt. Sie kämpfen dafür, das Leben zu verteidigen und die essentiellen Ökosysteme, die das ermöglichen, zu erhalten. Ihre Identität beruht darauf, die Integrität und Bewahrung des Lebens zu pflegen und zu verteidigen und dabei an das Erbe zu denken, dass wir künftigen Generationen hinterlassen werden. Madre Selva ist davon überzeugt, dass die Unterstützung der Kämpfe, die Gemeinschaften und indigene Völker von ihren Territorien aus führen, der beste Weg ist, um die Natur Guatemalas zu schützen. In diesem Sinne arbeitet Madre Selva zur Umweltfrage und begleitet Gemeinschaften, die ihre Rechte angesichts der Missbräuche und Angriffe eines vom guatemaltekischen Staat und dem mächtigen oligarchischen Sektor geförderten Modells der extraktivistischen Enteignung einfordern. [Mehr Informationen]

Mamakiya e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich aus lateinamerikanischen Migrant_innen und Deutschen zusammensetzt. Wir kommen aus verschiedenen Teilen Lateinamerikas und Europas und bringen unterschiedliche Perspektiven mit. Gleichzeitig freuen wir uns, ein Teil der deutschen Gesellschaft zu sein. Diese wollen wir durch unsere Perspektiven bereichern, denn wir leben und schätzen unsere Vielfalt. Wir sind vereint in dem Glauben an eine gleichberechtigte Gesellschaft, in der sich alle Menschen in gleichem Maße einbringen. Unser Hintergrund erinnert uns daran, dass es unsere Verantwortung ist, die Würde aller Menschen zu respektieren und zu der Sicherung der Menschenrechte beizutragen. Wir leisten Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit in Bezug auf Migration, Flucht und ihre Hintergründe und sorgen dafür, dass soziale Ungleichheit entgegenzuwirken. So erheben wir unsere Stimmen in Deutschland, um die Welt besser und gerechter zu gestalten und um Lösungen für soziale, wirtschaftliche und politische Probleme auszuarbeiten. [Mehr Informationen]

Iliana Monterroso Ibarra ist Forscherin am Center for International Forestry Research (CIFOR) mit Sitz in Guatemala und Forschungskoordinatorin über Geschlecht und soziale Eingliederung. Sie hat u.a. zu partizipatorischen Forschungs- und Entwicklungspraktiken in Bezug auf Besitzfragen, Waldbewirtschaftung, politische Ökologie und Rechte mit Schwerpunkt auf Lateinamerika geforscht. Ibarra hat einen Doktortitel in Umweltstudien an der Autonomen Universität Barcelona und führte Forschung über kollektive Besitzverhältnisreformen in indigenen und afro-abstammenden Gemeinschaften in Peru und Kolumbien durch. In Bezug auf Guatemala beschäftigt sie sich mit Fragen sozio-ökologischer Konflikte im Zusammenhang mit dem Zugang zu Ressourcen.

Norma Sancir ist kommunitäre Journalistin, Verteidigerin des Rechtes auf freie Meinungsäußerung der Aktivist_innen in Guatemala und der indigenen Völker. Sie begleitete unter anderem die guatemaltekischen Organisation Central Campesina Chorti Nuevo Dia (CCCND) und reiste in diesem Zusammenhang zum UN-Menschenrechtsrat in Genf.

Das Movemiento Ecológico Estudiantil (MEE) ist eine lateinamerikanische interuniversitäre, transdisziplinäre Gruppe, die sich leidenschaftlich für die Natur einsetzt und wegen der Tragödien und der Vernachlässigung empört ist, die unsere Ressourcen zerstören und die Umwelt und alles, was dazu gehört, weiterhin zu schädigen drohen. Deshalb versucht das MEE konkrete Maßnahmen zu ergreifen und nicht in der Kritik oder dem Unbehagen zu verharren, das uns die Umweltsituation bereitet. [Mehr Informationen]

Veranstaltet wird das virtuelle Zusammentreffen von der B-Side Kultur e.V. und der Süd-Nord AG. Die Süd-Nord AG ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen, Kollektive und Netzwerke, die sich das Ziel gesetzt haben, Umwelt-/Menschenrechtsverteidiger_innen aus dem globalen Süden mit der Klimabewegung im globalen Norden zu verbinden. Teil der AG sind die peace brigades international, VOCES de Guatemala en Berlin, Chico Mendes Alemania, Mamakiya e.V. und CAREA e.V.

pbi claimChico Mendes AlemaniaMama Kiya e.V.

     


 

Veranstaltet in Kooperation mit B-Side Kultur e.V.

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein‐Westfalen durch die LAG Soziokultureller Zentren NRW

Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein‐Westfalen   LAG Soziokultureller Zentren NRW