Weitere Nachrichten zu folgenden Themen: 

19.04.2015 — Inmitten laufender Friedensverhandlungen und zunehmender Drohungen gegen Menschenrechtsverteidiger_innen bleibt die Arbeit von pbi in Kolumbien äußerst wichtig. pbi Kolumbien konnte in 2014 zurückblicken auf 20 Jahre Anwesenheit im Land und begleitete Menschenrechtsverteidiger_innen in vielen Regionen Kolumbiens.

Die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der FARC waren auch in 2014 das zentrale Thema in der kolumbianischen Öffentlichkeit und prägten die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der ersten Jahreshälfte. Präsident Santos, und mit ihm der Friedensprozess, konnte sich in der Stichwahl nur knapp gegen den Kandidaten des rechten Centro-Democrático durchsetzen. Im November wurden die Friedensverhandlungen wegen der Entführung des Generals Alzate durch die FARC von Seiten der Regierung  vorübergehend unterbrochen. Der General wurde jedoch kurz danach freigelassen, woraufhin die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen wurden.

Die Gefahrensituation von Menschen, die sich in Kolumbien für den Frieden und die Menschenrechte einsetzen, ist nach wie vor beunruhigend. Auch in 2014 waren Menschenrechtsverteidiger_innen Drohungen und Übergriffen, bis hin zu Morden, ausgesetzt. Für die Mehrheit dieser Verbrechen waren neo-paramilitärische Gruppen verantwortlich. Besorgniserregend hoch bleibt auch das Niveau der Straflosigkeit: Der Menschenrechtsorganisation „Somos Defensores“ zufolge, bleiben mehr als 95% der Morde und 100% der Drohungen bislang straffrei.

pbi  leistete in 2014 während 1.372 Tagen Begleitschutz in 19 Departementen Kolumbiens. Begleitet wurden insgesamt 24 Menschenrechtsorganisationen, der Anwalt Jorge Molano und die Journalistin Claudia Julieta Duque. Das Kolumbienprojekt veranstaltete und unterstützte 17 Workshops, woran 235 Menschenrechtsverteidiger_innen teilnahmen. Im Rahmen der Advocacy-Arbeit nahm pbi an 277 nationalen und 187 internationalen Versammlungen teil. Im Projekt arbeiteten 21 Freiwillige in 3 Teams in Bogotá, Barrancabermeja und Apartadó. Geplant ist die Anzahl an Freiwilligen in 2015 auf 23 zu erhöhen. Wichtige Themen bei der Arbeit in 2014 waren die Drohungen gegen BauernführerInnen, Menschenrechtsverletzungen aufgrund wirtschaftlicher Interessen und die hohe Straflosigkeit.
 

>> Informe Anual 2014 (in Spanisch)

Text: Anne Berentsen