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13.06.2016 - Nach dem Mord an der Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres Anfang März diesen Jahres, wurden erneut Verteidiger_innen von Menschenrechten in Honduras umgebracht.

Ende Mai wurden zwei Mitglieder der Lesben, Homosexuellen, Transgender und Intersexuellen (LGBTIQ)-Gemeinschaft in der Hauptstadt Tegucigalpa umgebracht – eine ehrenamtliche Aktivistin der LGBTIQ- und Menschenrechtsorganisation Asociación LGTB Arcoiris de Honduras, und ein junger homosexueller Mann, der eine Bar betrieben hat, in der er die besonders diskriminierten Trans*Frauen des Viertel willkommen hieß.

Am 3. Juni wurde der bekannte LGBTIQ-Aktivist und Menschenrechtsverteidiger René Martínez, der eine Anlaufstelle für Opfer von Gewalt und Diskriminierung betrieb, ermordet aufgefunden. Sein Leichnam zeigte Spuren von Folter.

Homosexualität ist in Honduras legal, doch LGBTIQ sind neben Menschenrechtsverteidiger_innen, Frauen, indigenen, kleinbäuerlichen- und afro-kolumbianischen Gemeinschaften die in Landkonflikte involviert sind, die gefährdetste Gruppe gegenüber Diskriminierung, Aggressionen und Hassverbrechen. Auch Journalist_innen und Justizbeamt_innen sind wegen ihrer Arbeit Einschüchterungen und Gewalt durch den Staat und kriminelle Akteur_innen ausgesetzt. Das schwache Justizsystem und die Korruption tragen zum Klima verbreiteter Straflosigkeit für diese Vergehen bei.

Stavros Lambrinidis, EU-Sonderbeauftragter für Menschenrechte, sowie der US-Botschafter in Honduras und Vertreter_innen der Vereinten Nationen fordern eine gründliche Untersuchung der Morde durch die staatlichen Behörden sowie den Schutz und die Achtung der Menschenrechte der LGBTIQ-Gemeinschaft in Honduras.

Text: Nadine Rosenkranz