14.11.2019 – In der kenianischen Hauptstadt Nairobi hat am Dienstag die UN-Weltbevölkerungskonferenz begonnen. Bei dem Treffen beraten etwa 6000 Vertreter_innen aus mehr als 160 Ländern über Strategien gegen das steigende Bevölkerungswachstum.
Die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed eröffnete die Veranstaltung mit der Aussage „Es ist ein Menschenrecht, den Zeitpunkt (der Geburt) und die Zahl der Kinder selbst zu bestimmen.“ Damit betont sie den thematischen Fokus der Konferenz, der auf den Rechten und der Bildung von Frauen liegt. Denn die sexuelle Aufklärung, die individuellen Rechte und die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben der Frauen wirken sich stark auf das Bevölkerungswachstum aus. Folglich steht die Frage, wie Frauenrechte global gestärkt und gefördert werden können im Zentrum der Diskussionen.
Menschenrechtsverteidiger_innen setzen sich weltweit für die Einhaltung und Förderung von Frauenrechten ein. Dabei fordern sie oft die kulturellen Normen und Traditionen – also die Rolle und Stellung der Frau – heraus. Aufgrund dieser Arbeit werden sie oft bedroht und verfolgt. Insbesondere in Kenia spielt dieses Thema eine zentrale Rolle. Das pbi-Keniaprojekt unterstützt unter anderem Menschenrechtsverteidigerinnen (Women Human Rights Defenders, WHRDs), die sich für Frauenrechte und die Beendigung der Gewalt gegen Frauen einsetzen. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Toolkit für WHRDs, welches Ende 2016 von pbi Kenia entwickelt wurde. Das Toolkit ist in erster Linie ein Online-Instrument für WHRDs in den städtischen Siedlungen Kenias. Es hilft ihnen dabei, ihrer überaus gefährlichen Arbeit sicherer nachgehen zu können und effizienter zu gestalten.
Auch in den anderen Projektländern engagiert sich pbi für die Frauenrechte und fördert somit international unter anderem das von der Vize-Generalsekretärin der UN genannte Menschenrecht auf selbstbestimmte Familienplanung der Frauen. So trägt die Arbeit von pbi auch unabhängig von den Beschlüssen der UN-Weltbevölkerungskonferenz dazu bei, das Bevölkerungswachstum durch die Stärkung der Frauenrechte zu begrenzen.
Text: Lea Scholz
Weitere Informationen
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