22.04.2021 – Jedes Jahr am Internationalen Tag der Mutter Erde soll die Weltgemeinschaft für Umweltthemen und die Klimakrise sensibilisiert werden. Doch ist es wirklich genug, wenn Zivilgesellschaften vereinzelt Aktionen zum Naturschutz planen und über Nachhaltigkeit diskutieren oder Regierungen ihre Klimaschutzpläne bis 2050 umsetzen wollen? Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass unser Planet akut in Not ist. Was der Klimaaktivismus für eine Trendwende tun muss und was pbi für Klimagerechtigkeit leistet, berichten wir hier.
Die letzten Jahrzehnte zeigen deutlich, dass die Erde endlich unsere volle Aufmerksamkeit benötigt. Allein im Jahr 2020 erlebten etliche Regionen folgenschwere Umweltkatastrophen: Buschfeuer in Australien, Waldbrände in Sibirien und Nordamerika, Hitzewellen und immer wiederkehrende Erdbeben weltweit, sowohl Überschwemmungen als auch Dürren in weiten Teilen Afrikas und Asiens sowie die Tropenstürme „Eta“ und „Iota“, die insbesondere in Honduras, Nicaragua, Panama, Costa Rica und Guatemala verheerende Schäden anrichteten. Und während Covid-19 die Welt zur gleichen Zeit bereits in Atem hielt, wurden im Amazonas Regenwald, relativ unbeachtet von der Weltöffentlichkeit, im Rekordtempo gigantische Waldflächen abgeholzt. Die Lebensweise des Globalen Nordens, die kapitalistische Megaprojekte fördert und auf Massentierhaltung, Monokultur und die menschliche Kontrolle über Tiere und Umwelt ausgerichtet ist, begünstigen den Klimawandel, aber auch Zoonosen – die Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden.
Was der Klimaaktivismus jetzt leisten muss
Junge Klimabewegungen wie Fridays for Future und Extinction Rebellion kämpfen mehr denn je darum, die internationale Aufmerksamkeit auf die Problematik des Klimawandels zu lenken. Doch die Politik scheint sich nur langsam zu bewegen. Problematisch ist dabei auch, dass die Debatte um Klimagerechtigkeit fast ausschließlich unter Vertreter:innen des Globalen Nordens geführt wird, während Stimmen aus dem Globalen Süden meist ignoriert werden. Dabei sind es gerade diese, die unter den Auswirkungen des Klimawandels besonders zu leiden haben. Darüber hinaus haben Widerstandsbewegungen des Globalen Südens eine über 500 Jahre alte Geschichte - Erfahrungen, von der auch die jungen, dynamischen und stark wachsenden Klimabewegungen im Globalen Norden profitieren könnten. Der Welttag der Erde soll nun erneut daran erinnern, dass der Klimawandel nur solidarisch – als Weltgemeinschaft – verlangsamt werden kann. Es braucht einen gemeinsamen Protest gegen diskriminierende Strukturen und für soziale Gerechtigkeit, um Druck auf die nationale und internationale Politik ausüben zu können.
Was trägt pbi zur Klimagerechtigkeit bei?
Die AG SüdNord, innerhalb pbi Deutschland, beschäftigt sich ebenfalls intensiv mit der Verknüpfung von Menschenrechts- und Friedensarbeit mit Themen der Klimagerechtigkeit. So hat die Aktionsgruppe das Ziel, Aktivist:innen aus dem Globalen Norden und Süden miteinander zu vernetzen, um den Diskurs und den Austausch zu stärken. pbi nimmt dabei eine vermittelnde Rolle ein und teilt ihre Erfahrungen bezüglich der Zusammenarbeit mit MRV.
Was kannst du tun?
Du selbst kannst relativ einfach eine Veränderung in deinem Alltag bewirken. Informiere dich über Hintergründe zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Klimagerechtigkeit, Umweltrassismus und zu globalen Zusammenhängen unseres Konsums mit diskriminierenden Strukturen weltweit. Bereits durch eine Veränderung deines Verhaltens kannst du einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Außerdem hast du im Herbst die Möglichkeit bei der Bundestagswahl deine Stimme für den Klimaschutz abzugeben.
Wir freuen uns sehr, wenn du dich mit einer Spende für pbi dafür einsetzt, dass Umwelt- und Menschenrechtsaktivist:innen in Mittelamerika ihre Arbeit in einem gesicherten Umfeld ausüben und auf die Auswirkungen der Klimakrise im Globalen Süden, sowie die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen können.
Mehr Informationen
>> Im Einsatz für die Menschenrechte: Das pbi-Hondurasprojekt
>> Publikationen des pbi-Hondurasprojekts
>> Guatemala: Stockender Wiederaufbau nach den Stürmen Eta und Iota und Gewalt in der Region Verapaces
>> Notlage in Zentralamerika: Folgen der Hurrikans ‚Eta‘ und ‚Iota‘ belasten die Zivilbevölkerung
>> Honduras: Experten bringen Überschwemmungen mit der extensiven Abholzung in Verbindung
>> Deutschland: AG SüdNord - Klimaschutz trifft Menschenrechte
>> Was hat Klimawandel mit Rassismus zu tun? – Zum Internationalen Tag gegen rassistische Diskriminierung
Text: Kristin Menzel