01.03.2021 – Jeder Mensch weltweit verdient es, zu leben ohne diskriminiert zu werden. Der Tag gegen Diskriminierung (Zero Discrimination Day) soll jährlich am 1. März auf Missstände aufmerksam machen und die Solidarität, vor allem gegenüber vulnerablen Gruppen stärken. pbi kämpft dauerhaft gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung – wie beispielsweise in Honduras, wo LGBTIQA+-Aktivist:innen für ihre Gemeinschaft einstehen.
Für was steht der Zero Discrimination Day?
Globale Ungleichheit wächst und die COVID-19-Pandemie verschärft die Situation für vulnerable und schutzbedürftige Personen zusätzlich. Schon jetzt zeigt sich beispielsweise deutlich eine ungleiche Impfverteilung weltweit. Ursprünglich wurde der Zero Discrimination Day von UNAIDS ausgerufen, um die Ausgrenzung und Ablehnung der an HIV/AIDS erkrankten Menschen zu thematisieren und ihren benachteiligten Zugang zur Gesundheitsversorgung anzuprangern.
Heute wird an diesem Tag auf jegliche Art der Diskriminierung aufmerksam gemacht: ob Herkunft, Hautfarbe, Religion, Gender, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, Gesundheitszustand, Behinderung oder Gesellschaftsschicht – jeder Mensch sollte unabhängig von seinem persönlichen Hintergrund ein vollwertiges und produktives Leben führen können, so wie es bereits im Artikel 2 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben ist. Doch die Stigmatisierung und Kriminalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen führen noch immer zu erheblichen Ungleichheiten, was häufig gesundheitliche Probleme mit sich bringt. Um diesen Missstand zu beseitigen, müssen strukturelle, sich überschneidende Diskriminierungsformen bekämpft werden.
Wie setzt sich pbi gegen Diskriminierung ein?
pbi engagiert sich in allen Projektländern gegen Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierung. In Honduras begleitet pbi seit 2015 unter anderem die Vereinigung Arcoíris (Regenbogen), die sich bereits seit 18 Jahren für die Stärkung der LGBTIQA+- Rechte einsetzt. Angehörige der Community werden von der Gesellschaft größtenteils nicht anerkannt und Staat, Medien, Kirchen sowie Schulen verhindern ihre Gleichberechtigung durch homofeindliche Sprache, Hass und soziale Exklusion. Die Betroffenen werden nicht selten Opfer von Verfolgung und Gewalt. pbi organisiert vor Ort eine Schutzbegleitung und die Beobachtung durch internationale Freiwilligenteams.
Durch die Pandemie hat sich die Lage vieler Aktivist:innen in Honduras weiter zugespitzt. Die LGBTIQA+-Community ist aufgrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ausgrenzung unverhältnismäßig stark von den Auswirkungen der Pandemie getroffen. Aktivist:innen der Vereinigung Arcoíris berichten, dass vielen Trans*frauen deshalb nur die Sexarbeit bleibt, welche wiederum durch Ausgangssperren erschwert wird. Um zu überleben, sind sie jedoch gezwungen, diese zu ignorieren und sich so einem hohen Risiko von Polizeigewalt auszusetzen. Auch der Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten bleibt weiter erschwert. Besonders kritisch ist die Situation für an HIV/AIDS erkrankte Menschen, die häufig keine Möglichkeit haben, an ihre lebenswichtigen Medikamente zu gelangen.
Neben der Begleitung der Aktivist:innen in Honduras, möchte pbi mit ihrem Bildungsprojekt auch in Deutschland auf die Lage von Trans*menschen aufmerksam machen, um dadurch Empathie für die Betroffenen zu erreichen. Shirley Mendoza, Trans*-Aktivistin aus Honduras und pbi-Bildungsreferentin engagiert sich für die Sichtbarmachung ihrer Community: „Ich kämpfe dafür, dass das Grundrecht auf Leben garantiert ist, ich kämpfe dafür, dass die Würde der Trans*-Bevölkerung jeden Tag unverletzlich ist.“
Wie kannst du pbi und die Menschenrechtsaktivist:innen unterstützen?
Du bist empört über diese Ungerechtigkeiten und möchtest etwas für Gleichberechtigung in Honduras tun? Dann freuen wir uns über eine Spende von dir. Mit dieser kannst du unser Honduras-Projekt und viele weitere wichtige Menschenrechtsprojekte unterstützen. Informiere dich auf unserer Website über unsere Arbeit, abonniere unseren monatlichen Newsletter oder folge uns bei Facebook, Instagram und Twitter.
Du wolltest dich schon immer ehrenamtlich für die Menschenrechte einsetzen? Auch das ist bei uns möglich. Wir freuen uns auf jegliche Unterstützung! Informiere dich hierzu auf unserer Webseite unter „Mitmachen“.
Text: Lena Gallus (Praktikantin, im Februar)
Links für weitere Informationen:
>> Gender and sexual diversity
>> Honduras: Mindestens vier LGBTIQA+-Personen im Juli ermordet
>> Honduras: Schwierige Lage für die LGBTIQ-Gemeinschaft