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Weltfrauentag: Indigene Frauen in Guatemala gewannen vor etwa einem Jahr erstmals einen Prozess gegen Ex-Militärs

Weltfrauentag: Indigene Frauen in Guatemala gewannen vor etwa einem Jahr erstmals einen Prozess gegen Ex-Militärs

08.03.2017 - Der Internationale Frauentag am 8. März entstand als Initiative zur Zeit des ersten Weltkrieges im Kampf der Frauen um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen.

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Internationaler Tag der Frauen
Nach wie vor werden Frauen vielfach benachteiligt und sind in stärkerem Maße von Armut, Gewalt und Unterdrückung betroffen als Männer. pbi begleitet Organisationen, die sich für Frauenrechte engagieren und sich für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und die Einbeziehung von Frauen in den politischen und wirtschaftlichen Alltag einsetzen.

Ein Beispiel für die Gewalt gegen und Unterdrückung von Frauen zeigt der Fall Sepur Zarco im Osten Guatemalas. Während des Bürgerkriegs wurden mehrere Männer der Maya-Q’eqchi-Gemeinde Sepur Zarco im Osten Guatemalas verschwunden gelassen, die sich gegen die Vertreibung von ihrem Land engagiert hatten. Wie weite Teile der indigenen Landbevölkerung während des langen Bürgerkriegs  von 1960 bis 1996 waren sie beschuldigt worden, mit der Guerilla zu sympathisieren. Nach dem Verschwinden ihrer Männer wurden die Frauen des Dorfes über sechs Jahre hinweg von den Soldaten des dortigen Militärstützpunktes wiederholt vergewaltigt und sexuell missbraucht. Darüber hinaus wurden sie von den Soldaten zum Kochen und Wäschewaschen gezwungen.

15 der betroffen Frauen reichten 2011 Klage ein. Zwei Ex-Militärs wurden im Februar 2016 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Gewaltsamen Verschwindenlassens und mehrfachen Mordes verurteilt. Das Urteil gilt als historisch für die strafrechtliche Verfolgung von Menschenrechtsverbrechen. Zum ersten Mal bestätigte ein nationales Gericht den Tatbestand der sexuellen Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie er im Internationalen Recht  festgelegt ist. Dies ist ein großer Erfolg für die Anerkennung und Verfolgung sexualisierter Gewalt als Menschenrechtsverletzung und Kriegsverbrechen in Guatemala.

Allerdings wurde mehr als ein Jahr nach dem Urteil immer noch keine Entschädigung gegenüber den Frauen geleistet.

(Der Text erhält Auszüge aus dem Artikel „Ein Schritt vor, zwei zurück – Guatemalas Justiz zwischen Gerechtigkeit und Straflosigkeit“
im pbi Rundbrief Sommer 2016)

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