23.07.2015 - La Puya, eine friedliche Widerstandsgruppe gegen Bergbau in Guatemala, erreichte die Einstellung aller Bauaktivitäten einer geplanten Goldmine in ihrer Nachbarschaft. Ein Gericht entschied, dass die Bergbaufirma EXMINGUA die Baumaßnahmen erst wieder aufnehmen dürfe, nachdem eine ordnungsgemäße Gemeindekonsultation abgehalten worden sei.
Die friedliche Widerstandsbewegung La Puya, die gegen ein Bergbauprojekt in den Departments San Pedro Ayampuc und San José del Golfo nordöstlich von Guatemala-Stadt protestieren, konnte einen wichtigen Erfolg verzeichnen. Am 15. Juli 2015 urteilte ein guatemaltekisches Berufungsgericht, dass die von der geplanten Mine betroffene Bevölkerung konsultiert werden müsse und ordnete an, alle Bauaktivitäten in der Mine einzustellen.
El Carrizal und El Guapinol, zwei Gemeinden innerhalb der betroffenen Region, hatten im Oktober 2014 Klage gegen die Gemeinderegierung von San Pedro Ayampuc eingereicht, die es versäumt hatte, im Interesse der Bevölkerung zu handeln. Die Regierung hätte die Baumaßnahmen einstellen müssen, da das Bergbauunternehmen ohne Baugenehmigung das Projekt vorantrieb; Studien vorlagen, die ein Risiko für die Wasserqualität belegen; und keine ordnungsgemäße, vorherige Konsultation der Bevölkerung stattgefunden hatte, so die Argumentation der Anklage. Das Gericht bestätigte nun das Fehlen einer Baugenehmigung für das Unternehmen und das damit einhergehende Versäumnis der Gemeinderegierung.
Bis zum 30. Juli 2015 muss die Gemeinderegierung dafür sorgen, dass das guatemaltekische Bergbauunternehmen EXMINGUA – Tochterunternehmen der US-amerikanischen Firma Kappes, Cassiday & Associates – alle Bauvorhaben eingestellt werden. Eine Wiederaufnahme der Baumaßnahme sei nur möglich, wenn eine ordnungsgemäße Gemeindekonsultation abgehalten worden ist.
La Puya wehrt sich seit über drei Jahren gegen die geplante Goldmine El Tambor und hält trotz Räumungen, Gewalteinsatz, Polizeiaufgebot und Einschüchterungsversuchen eine friedliche 24-Stunden-Präsenz am Eingang zum Minengelände aufrecht.
pbi Guatemala begleitet La Puya seit 2012.
>> Das Urteil (auf Spanisch)
Quelle:
>> Guatemala Human Rights Commission: Victory for La Puya (auf Englisch)
Text und Fotos: Stephanie Brause
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