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23.08.2022 – Im Juli 2022 erarbeiteten die Mitgliedsorganisationen des Runden Tisches Zentralamerika, darunter pbi, Factsheets, die die aktuelle politische, soziale und wirtschaftliche Lage in Nicaragua, Guatemala und Honduras zusammenfassen. Die Dokumente enthalten zudem eine Reihe von Handlungs­empfehlungen an die deutsche Bundes­regierung, die zur Aufrecht­erhaltung und zum Wieder­aufbau der Rechts­staatlichkeit und zur Unter­stützung der Zivil­gesellschaft in der zentralamerikanischen Region beitragen können.

Factsheets – Runder Tisch Zentralamerika

Honduras: Honduras gehört zu den Län­dern mit der größten Un­gleich­heit und Armut in der west­lichen Hemi­sphäre und steht vor großen sozialen und wirtschaft­lichen Heraus­forderung, ins­besondere nach der Corona-Pandemie und den Wirbel­stürmen Eta und Iota im Jahr 2020. Fast die Hälfte der 10,1 Millionen Einwohner:innen lebt in extre­mer Armut. Dies betrifft ins­besondere die länd­lichen Gegenden mit indi­gener und afro­deszendenter Bevölkerung. Die Staats­verschuldung liegt derzeit bei 60% des Brutto-inlands­produkts. Die Mordrate zählt zu der höchsten weltweit, rund 44,8 von 100.000 Einwohner:innen wurden 2019 Opfer eines Tötungs­delikts. Aufgrund der vor­herrschenden Straf­losigkeit, schwacher staat­licher Institutionen und der zentralen Lage in Mittel­amerika florieren Geschäfte wie der Drogen-, Waffen- und Menschenhandel. Auch wichtige Mandatsträger:innen sind am organisierten Verbrechen beteiligt. Im April 2022 wurde der ehemalige Präsident, Juan Orlando Hernández, an die USA ausgeliefert, wo ihm ein Prozess wegen Drogenhandels bevorsteht. Mehr…

Factsheet_Runder Tisch ZentralmerikaGuatemala: Mit fast 17 Millionen Einwohner:innen ist Guatemala das bevölkerungsreichste und gleichzeitig eines des ungleichsten Länder Zentralamerikas (Gini-Koeffizient von 48.3). Im Zuge der COVID-Pandemie hat das Ausmaß der Ungleichheit und Armut erheblich zugenommen. Fast 70% der guatemaltekischen Bevölkerung lebt in Armut, davon etwa 30% in extremer Armut. Die Hälfte ist unterernährt. Besonders betroffen sind Indigene, kleinbäuerliche Familien und Kinder. Laut UNICEF ist die Hälfte der Kinder im Land chronisch unterernährt. Diese Ungleichheit hat einen historischen Ursprung, der aus den wirtschaftlichen, sozialen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen der Region resultiert und bis heute fortbesteht. Mehr…

Nicaragua: Das rund 6 Millionen Einwohner:innen zählende Nicaragua kämpft mit Ungleichheit und ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Insbesondere Indigene, Frauen und Jugendliche machen einen erheblichen Anteil der 43% der Bevölkerung, die in Armut lebt, aus. Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zudem zusätzlich verschärft. Darüber hinaus haben die Wirbelstürme Iota und Eta Ende 2020 schwere Zerstörungen in Nicaragua verursacht und Zehntausende obdachlos gemacht. Mehr…

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