Die Dokumentation von Gräueltaten ist weit mehr als nur eine Sammlung von Beweisen. Sie ist auch die Dokumentation individueller Traumata, von Verletzlichkeit und Grausamkeit, und sie findet in Situationen statt, die mit hohem Stress und hohem Risiko verbunden sind. Diejenigen, die am Dokumentationsprozess beteiligt sind, sind nicht nur dafür verantwortlich, den Weg zur Gerechtigkeit zu ebnen, sondern auch die Würde und die Wünsche der Opfer zu respektieren. Um beides zu gewährleisten, orientieren sich dokumentierende Organisationen in ihrer Arbeit in der Regel an Regeln und Grundsätzen. Aber wie sieht eine ethische Dokumentation von Massengräueln aus? Wie kann der Prozess die Opfer in den Mittelpunkt stellen? Wenn eine effektive Dokumentation und die Wünsche der Opfer in Konflikt geraten, wie können sie gegeneinander abgewogen werden? Und was passiert, wenn klare Richtlinien nicht mehr zu den Grauzonen der Arbeit vor Ort passen?
Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit mit dem kenianischen Team von Peace Brigades International (PBI) und dem Right to Life Committee der Social Justice Centre Bewegung. Das Right to Life Committee dokumentiert Fälle von übermäßiger Gewaltanwendung durch die Polizei und wird dabei vom lokalen PBI-Team begleitet. Es handelt sich um eine interaktive Veranstaltung, die das Publikum dazu einlädt, über fiktive Szenarien nachzudenken, die von realen Fällen inspiriert sind, über den Dokumentationsprozess und die damit verbundenen Herausforderungen und Dilemmata.
Online-Veranstaltung: The Ethics of Documenting Atrocities
Zeit: Montag, den 10. November 2025, 16:30 Uhr (MEZ)
Ort: online (via Zoom)
Sprache: Englisch
Veranstalter: Genocide Alert
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