18.01.2018 - Große Tourismusprojekte bleiben selten ohne Folgen für die lokale Bevölkerung. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sierra Tarahumara im Norden Mexikos. Der neue pbi-Bericht „Defender la Vida, Personas defensoras de tierra, territorio y medioambiente en riesgo“ zeigt die Kehrseite des Tourismus und den Widerstand der indigenen Gemeinschaften in dieser Region auf.
Die Kehrseite des Tourismus
Ein Boom, der für die lokale indigene Bevölkerung allerdings wenig Gutes bringt. Die Projekte verschmutzen die lokalen Gewässer und sind für großflächige Waldabholzungen verantwortlich. Außerdem hinterlassen die zunehmenden Tourismusströme beachtliche Mengen Abfall in den Wäldern und Schluchten der Sierra Tarahumara. Für die Tarahumaras, die indigene Bevölkerung, die seit mehr als 500 Jahren auf diesem Gebiet ansässig ist, hat der Tourismus allerdings noch bedeutsamere Konsequenzen. Geplant ist ein Tourismus-Park, der Hotels und gar ein Golfplatz beinhaltet. Dafür sollen mehrere Dörfer der Tarahumaras umgesiedelt werden.
Engagement in einem Klima der Gewalt
Die indigene Bevölkerung setzt sich für ihre Landes- und Umweltrechte und gegen die Umsiedelung ein. Dieses Engagement findet aber in einer von Gewalt geprägten Situation statt, denn die Region leidet seit Jahren unter der Präsenz des Organisierten Verbrechens. Der Bericht von pbi-Mexiko, dokumentiert diesen Einsatz der Tarahumaras. Eine spannende Lektüre, welche die Kehrseite des globalen Tourismus aufzeigt.
Text: pbi Schweiz