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Internationaler Tag: Über 200 Jahre Verbot des Sklavenhandels – doch die Realität sieht anders aus

Internationaler Tag: Über 200 Jahre Verbot des Sklavenhandels – doch die Realität sieht anders aus

25.03.2021 - Am 25. März ist der Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei und des transatlantischen Sklavenhandels. An diesem Gedenktag soll den unzähligen Opfern des Sklavenhandels gedacht und zugleich das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass moderne Sklaverei, Vorurteile und Rassismus noch immer allgegenwärtig sind.

Sklaverei ist nicht nur eine Gräueltat der Vergangenheit, sondern bildet die Grundlage für die Welt, in der wir leben und hat bis heute negative globale Auswirkungen. Dazu gehören generationsübergreifende Traumata für Schwarze Menschen und People of Color (PoC), die wirtschaftliche Abhängigkeit mancher Länder des Globalen Südens vom Norden sowie eine Fortführung kolonial-rassistischer Strukturen, die zu immer neuen Formen der Ausbeutung führen. Obwohl schon längst verboten, betrifft die sogenannte moderne Sklaverei auch heute noch über 20 Millionen Menschen weltweit und zeigt sich beispielsweise in der Zwangsprostitution und der erzwungenen Kinderarbeit.

Geschichte des Sklavenhandels

Der transatlantische Sklavenhandel erstreckte sich über 400 Jahre und wuchs im 18. Jahrhundert auf den bedeutendsten Wirtschaftszweig überhaupt an. Beim sogenannten Dreieckshandel tauschten europäische Händler:innen Menschen von der westafrikanischen Küste gegen Waren wie Waffen und Alkohol ein und verschleppten sie nach Amerika, wo sie dann in die Sklaverei verkauft wurden. Sie verloren dadurch jegliche Freiheit und Rechte und wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen oder verloren ihr Leben. Die von ihnen geerntete und hergestellte Ware wurde schließlich nach Europa gebracht und gegen weitere Dinge eingetauscht, die den Sklavenhändler:innen in Afrika nützlich sein würden.

Rassistisches System besteht noch heute

„Schwarze Menschen, Menschen afrikanischer Herkunft wurden sozusagen degradiert auf eine tierähnliche Ebene, also komplett entmenschlicht. Ihnen wurde jede Kulturfähigkeit abgesprochen, jede Möglichkeit zivilisiertes Leben zu organisieren, Gesellschaften zu organisieren und darauf basierend wurden eben Menschen versklavt“, sagt Tahir Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland gegenüber Deutschlandfunk Kultur. Der transatlantische Sklavenhandel wurde auf einem rassistischen System erbaut, das bis heute nachwirkt und sich im strukturellen, institutionellen und alltäglichen Rassismus zeigt.

Anlässlich des 200. Jahrestages des Verbots des transatlantischen Sklavenhandels im Jahr 2007, beschloss die UN-Generalversammlung, den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer der Sklaverei in ihren Kalender aufzunehmen. Seit 2008 wird dieser wichtige Gedenktag am 25. März begangen.

pbi will bei den Kleinsten ansetzen und versucht Kindern Themen wie Ausgrenzung und Vorurteile näher zu bringen. So finden im pbi-Bildungsprojekt beispielsweise Puppentheaterstücke gegen Ausgrenzung und Rassismus, für Freundschaft und Versöhnung statt. Unserer vielfältiges Bildungs- und Workshop-Angebot findest du auf unserer Webseite.

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