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17.12.2018 - Über das Guatemalanetz Bern berichtet Michael Mörth seit 2015 monatlich direkt aus dem zentralamerikanischen Staat über die Situation der Menschenrechte, soziale Konflikte und politische Entwicklungen im Land. Nach einer krankheitsbedingten Pause berichtet Mörth diesen Monat über das anhaltende Ringen um Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit und Korruption.

logo_Guatemalanetz Bern „Guatemala lebt noch immer eine schwere Verfassungskrise, ohne dass der Bruch faktisch vollzogen werden musste. […] Gerade diskutiert das Parlament eine Initiative zur Abschaffung des Verfassungsgerichts. Das scheint der einfachste Weg für jene, denen seine Urteile nicht mehr zusagen,“ so Mörth in seiner Novemberkolumne. Das guatemaltekische Justizsystem ist also verstärkt Angriffen ausgesetzt und auch Iván Velásquez leitet die Internationale Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) weiterhin aus dem Ausland. Das stoppt jedoch die Arbeit der CICIG nicht und es wird nach wie vor ermittelt, verhaftet und angeklagt.

Mörth gibt außerdem Einblicke in die Verstrickungen des ehemaligen Innenministers Carlos Vielmann in den Aufbau von Geheimdienststrukturen, die auch heute noch agieren, wagt einen kleinen Ausblick auf die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr und lässt erkennen, welche Rolle die USA in dem zentralamerikanischen Staat spielen.

pbi Guatemala begleitet seit Jahren die Menschenrechtskanzlei BDH, die Fälle zu Bürgerkriegsverbrechen vorantreibt und kriminalisierten Menschenrechtsverteidiger_innen zur Seite steht. Wenn die pbi-Freiwilligen die Kanzleiräume des BDH routinemäßig besuchen, klopfen sie auch stets an die Bürotür von Michael Mörth. Der gebürtige Dortmunder nimmt sich immer Zeit, um sie über die laufenden Gerichtsverfahren zu informieren und eine Analyse der aktuellen, politischen Lage mit ihnen zu teilen.

Im Jahr 1995 verlegte der Anwalt seinen Wohnsitz nach Guatemala, wo er zunächst an der Wahrheitskommission von REHMI, einer Organisation der katholischen Kirche mitarbeitete. Inzwischen arbeitet Mörth bei der Internati onalen Juristenkommission sowie beim Anwaltsbüro für Menschenrechte in Guatemala-Stadt. Aufgrund seines Einsatzes für Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der Vergangenheit wird er immer wieder Zielscheibe von Bedrohungen und Kriminalisierungsverfahren.

>> Lest die aktuelle Kolumne vom November 2018 auf der Webseite des Guatemalanetz Bern

Text: Stephanie Brause