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17.07.2018 - Über das Guatemalanetz Bern berichtet Michael Mörth seit 2015 monatlich direkt aus dem zentralamerikanischen Staat über die Situation der Menschenrechte, soziale Konflikte und politische Entwicklungen im Land. In seiner Kolumne von Juni 2018 berichtet Mörth über den Ausbruch des Vulkans Fuego, der tausende Menschenleben forderte und die Unfähigkeit des Staates offenbart, seine Bevölkerung zu schützen und nach solch einer Tragödie zu begleiten.

logo_Guatemalanetz Bern Zugleich wird die Aufregung im Land für das Voranbringen umstrittener Gesetzesinitiativen genutzt. Präsident Jimmy Morales steht weiterhin unter Verdacht, seine Partei illegal im Wahlkampf finanziert zu haben; hinzu kommen Gerüchte über sexuellen Missbrauch. Ebenso nimmt die Militarisierung in staatlichen Institutionen zu. Repressionen gegen Aktivist_innen erreichen Niveaus, die an Bürgerkriegszeiten erinnern. „Der Druck auf den Kessel steigt ständig und die Frage ist, ob es nicht besser wäre, wenn er platzt“ resümiert Mörth.

pbi Guatemala begleitet seit Jahren die Menschenrechtskanzlei BDH, die Fälle zu Bürgerkriegsverbrechen vorantreibt und kriminalisierten Menschenrechtsverteidiger_innen zur Seite steht. Wenn die pbi-Freiwilligen die Kanzleiräume des BDH routinemäßig besuchen, klopfen sie auch stets an die Bürotür von Michael Mörth. Der gebürtige Dortmunder nimmt sich immer Zeit, um sie über die laufenden Gerichtsverfahren zu informieren und eine Analyse der aktuellen, politischen Lage mit ihnen zu teilen.

Im Jahr 1995 verlegte der Anwalt seinen Wohnsitz nach Guatemala, wo er zunächst an der Wahrheitskommission von REHMI, einer Organisation der katholischen Kirche mitarbeitete. Inzwischen arbeitet Mörth bei der Internati onalen Juristenkommission sowie beim Anwaltsbüro für Menschenrechte in Guatemala-Stadt. Aufgrund seines Einsatzes für Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der Vergangenheit wird er immer wieder Zielscheibe von Bedrohungen und Kriminalisierungsverfahren.

>> Lest die aktuelle Kolumne vom Juni 2018 auf der Webseite des Guatemalanetz Bern

Text: Stephanie Brause