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20.08.2018 - Über das Guatemalanetz Bern berichtet Michael Mörth seit 2015 monatlich direkt aus dem zentralamerikanischen Staat über die Situation der Menschenrechte, soziale Konflikte und politische Entwicklungen im Land. „Guatemala stolpert ohne Ziel und Horizont ins Wahljahr 2019“, stellt Mörth in der neusten Ausgabe seiner Kolumne fest. Damit setzten sich auch im Juli die Trends der vergangenen Monate fort, sowohl der Kampf gegen die Antikorruptionsbestrebungen wie auch die Aggressionen gegenüber Menschenrechtsverteidiger_innen.

logo_Guatemalanetz Bern Das Oberste Gericht ernannte Conrado Reyes als stellvertretenden Verfassungsrichter. Reyes war im Jahr 2010 für zwei Wochen Generalstaatsanwalt – bis er wegen seiner Nähe zur organisierten Kriminalität abgesetzt wurde. Auch jetzt annulierte das Verfassungsgericht seine Wahl und gab damit einem Einspruch der Stiftung Myrna Mack statt, die bemängelte, dass es keine öffentliche Ausschreibung für die Position gab. Thema des Monats waren außerdem die anhaltenden Vorwürfe gegen Präsident Jimmy Morales wegen sexuellen Missbrauchs, die inzwischen auch die neue Generalstaatsanwältin María Consuelo Porras zu einer Pressekonferenz zwangen.

pbi Guatemala begleitet seit Jahren die Menschenrechtskanzlei BDH, die Fälle zu Bürgerkriegsverbrechen vorantreibt und kriminalisierten Menschenrechtsverteidiger_innen zur Seite steht. Wenn die pbi-Freiwilligen die Kanzleiräume des BDH routinemäßig besuchen, klopfen sie auch stets an die Bürotür von Michael Mörth. Der gebürtige Dortmunder nimmt sich immer Zeit, um sie über die laufenden Gerichtsverfahren zu informieren und eine Analyse der aktuellen, politischen Lage mit ihnen zu teilen.

Im Jahr 1995 verlegte der Anwalt seinen Wohnsitz nach Guatemala, wo er zunächst an der Wahrheitskommission von REHMI, einer Organisation der katholischen Kirche mitarbeitete. Inzwischen arbeitet Mörth bei der Internati onalen Juristenkommission sowie beim Anwaltsbüro für Menschenrechte in Guatemala-Stadt. Aufgrund seines Einsatzes für Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der Vergangenheit wird er immer wieder Zielscheibe von Bedrohungen und Kriminalisierungsverfahren.

>> Lest die aktuelle Kolumne vom Juli 2018 auf der Webseite des Guatemalanetz Bern

Text: Stephanie Brause