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02.05.2024 – Am 18. April 2024 wurden Denilson Alberto Vázquez Chacón und Lester Moisés Armando Vázquez Chacón, Mitglieder der Multisectorial de Chinautla und Söhne des Maya Poqomam-Gemeindeführers und Menschenrechtsverteidigers Armando Vásquez Pascual, mit Schusswaffen attackiert. Der 16-Jährige Denilson Alberto verlor sein Leben, sein 19-Jähriger Bruder wurde verwundet.

Guatemala: Mord an Denilson Alberto Vázquez Chacón und versuchter Mord an Lester Moisés Armando Vázquez Chacó

Die Multisectorial de Chinautla ist ein Zusammen­schluss indigener Gemeinden, der seit 1989 schwerpunkt­mäßig friedlich für sein Recht auf Konsultation zu Sandabbau- und anderen Wirtschaftsprojekten, die die Gesund­heit und Lebens­weise der Gemeinde­mitglieder erheblich beeinträchtigen, eintritt. Die staatliche Stelle für Katastrophenvorsorge (Coordinadora Nacional para la Reducción del Riesgo de Desastres de Guatemala - CONRED) hatte bereits 2003 und 2006 auf die zerstörerischen Folgen des Sandabbaus auf die Umwelt und die umliegenden Gemeinden in Chinautla aufmerksam gemacht. 2022 liefen zudem die für den Sandabbau gewährten Lizenzen von zwei der vor Ort tätigen Unternehmen ab, die nichtsdestotrotz weiterhin vor Ort tätig sind. Am 9. Februar 2024 wurde der nun ermordete Denilson Vázquez von einem Lastwagen der Unternehmen erfasst und schwer verletzt. Besonders kritisch ist auch, dass zu keinem Zeitpunkt die menschenrechtlich obligatorische freie, vorherige und informierte Konsultation nach den Bestimmungen der ILO-Konvention 169 durchgeführt wurde, die Guatemala im Jahr 1996 ratifiziert hat.

pbi ist sehr bestürzt über den Mord an Denilson Vázquez sowie den versuchten Mord an Lester Vázquez und fordert eine unverzügliche und vollständige Untersuchung und strafrechtliche Verfolgung. Verbrechen an Menschenrechtsverteidiger:innen oder deren Familienangehörige dürfen nicht straflos bleiben.

pbi Guatemala begleitet Multisectorial de Chinautla seit 2018.

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