
Die Lage der Menschenrechte in Nepal
Die Menschenrechtslage in Nepal ist nach wie vor von großen Herausforderungen geprägt. Obwohl seit dem Ende des zehnjährigen Bürgerkriegs zwischen Regierungstruppen und maoistischen Rebellen im Jahr 2006 wichtige Schritte in Richtung Frieden und Demokratie unternommen wurden, sind die Ursachen des Konflikts weitgehend ungelöst. Die Gesellschaft ist nach wie vor entlang ethnischer, religiöser und politischer Linien tief gespalten, Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Kaste, Religion oder sexueller Orientierung ist nach wie vor weit verbreitet. Armut und soziale Ungerechtigkeit prägen das Leben vieler Menschen, Korruption schwächt die Rechtsstaatlichkeit. Politische Instabilität mit schnell wechselnden Regierungen ist seit 2008 bis heute die Norm. Zudem gehen Polizei und andere staatliche Akteur:innen immer wieder mit exzessiver Gewalt gegen Protestbewegungen vor. Menschenrechtsverteidiger:innen haben nur einen eingeschränkten Handlungsspielraum und sind oft in ihrer Sicherheit gefährdet.
PBI in Nepal
Seit Januar 2014 hat PBI die klassische Begleitarbeit in Nepal beendet, konzentriert sich aber weiterhin auf die Stärkung lokaler Strukturen. PBI unterstützt marginalisierte Frauen- und Menschenrechtsverteidiger:innen, die sich für die Rechte von Minderheiten und Überlebende sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt einsetzen. Durch den Aufbau regionaler und lokaler Netzwerke schaffen sie Räume für Austausch und gegenseitige Unterstützung. Sicherheitstrainings, Workshops zur mentalen Gesundheit und eigener Lobbyarbeit sowie Mentoring-Programme stärken ihre Fähigkeiten und ihr Selbstvertrauen, um ihre Menschenrechtsarbeit effektiv weiterzuentwickeln.
Das Projekt im Überblick

► Team: 1 ZFD-Fachkräfte, 1 lokale Fachkraft
► Standort: Kathmandu, Kanchanpur, Kailali, Surkhet, Banke, Dang, Kapilvastu, Parsa, Mahottari, Dhanusha, und Siraha
► Partnerorganisationen: Collective Campaign for Peace (COCAP), Advocacy Forum Nepal (AF) und Madhesh Human Rights Home (Mahuri Home)
Themenschwerpunkte des Projekts
► Rechte von Frauenrechtsverteidiger:innen (WHRD)
► Geschlechtsspezifische sowie sexualisierte Gewalt
► Transnational Justice, Aufarbeitung der Vergangenheit, Anerkennung und Wiedergutmachung von Menschenrechtsverletzungen
► Marginalisierung aufgrund von ethischer oder Kastenzugehörigkeit