Kolumbien zählt zu den Ländern mit der größten Biodiversität und Artenvielfalt weltweit. Gleichzeitig werden natürliche Ressourcen hemmungslos ausgebeutet, etwa im Erdölsektor und durch die Abholzung des Amazonas-Regenwalds – mit erheblichen Folgen für Mensch und Natur.
Diejenigen, die sich für Umweltschutz und eine nachhaltige Zukunft einsetzen, sind in Kolumbien jedoch stark bedroht. Allein 2023 wurden in dem südamerikanischen Land nach Angaben von Global Witness mindestens 79 Landrechts- und Umweltverteidiger:innen getötet. Immer wieder werden Umweltverteidiger:innen aufgrund ihres Einsatzes stigmatisiert, bedroht und physisch angegriffen.
Zu ihnen gehört auch Jani Silva – Mitgründerin und rechtliche Vertreterin des kleinbäuerlichen Schutzgebietes „La Perla Amazónica“ und dessen Selbstverwaltungsorganisation ADISPA in der Region Putumayo. Seit mehr als 40 Jahren setzt sie sich für den Schutz des Amazonas-Regenwalds, soziale Gerechtigkeit und zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt im Süden Kolumbiens ein. Wegen ihres Engagements geriet Jani Silva in Konflikt mit Erdölunternehmen. Immer wieder erhielt sie Morddrohungen und wurde mehrfach vertrieben. Jani Silva wird für ihr beeindruckendes Engagement am 16. September 2025 den Hessischen Friedenspreis der Albert-Osswald-Stiftung für das Jahr 2024 erhalten.
Was bedeutet das Engagement für das Amazonas-Ökosystem und für Frieden für Jani Silva? Was ist notwendig, damit der Einsatz für Umweltschutz nachhaltig sicherer wird? Welche Hoffnungen setzt Jani Silva in die neue Generation von jungen Menschen, die für den Schutz des Amazonas kämpft?
Gemeinsam mit Jani Silva möchten wir darüber ins Gespräch kommen.

Einsatz für die Umwelt unter Lebensgefahr - Im Gespräch mit der Preisträgerin 2024 des Hessischen Friedenspreises Jani Silva
Zeit: Donnerstag, 18. September 2025, 19.00 bis 20.30 Uhr
Ort: Aquarium Südblock, Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin (U Kottbusser Tor)
Moderation: Juana Corral, kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V.
Sprache: Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt. Bei Bedarf wird eine Flüsterverdolmetschung ins Deutsche angeboten.
Eintritt: Der Eintritt ist frei.
Veranstalter: Die Veranstaltung wird von Amnesty International Deutschland e. V., kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V. und Peace Brigades International – Deutscher Zweig e.V. organisiert.
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Hintergrundinformationen:
Jani Silva ist Mitbegründerin der kleinbäuerlichen Selbstverwaltungsorganisation ADISPA (Asociación de Desarrollo Integral Sostenible de La Perla Amazónica / Vereinigung für ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung der Perla Amazónica) und deren rechtliche Vertreterin. ADISPA vertritt in Putumayo in der kolumbianischen Amazonas-Region rund 700 Familien, die dort in dem kleinbäuerlichen Schutzgebiet „La Perla Amazónica“ leben. Aufgrund ihres Engagements für den Schutz von Umwelt und Natur, Frieden und die Rechte kleinbäuerlicher Gemeinden sind ADISPA-Mitglieder und insbesondere Jani Silva und ihre Familie immer wieder bedroht und angegriffen wurden. Jani Silva wurde durch Todesdrohungen mehrfach vertrieben. Sie gehört ebenfalls zu rund 130 Vertreter:innen der Zivilgesellschaft, die Militäreinheiten illegal ausgespäht hatten. Erst im September 2024 drohten ihr Unbekannte per Telefon, sie bei einem Anschlag zu töten.