17.02.2021 – Mandira Sharma, Menschenrechtsanwältin und Mitgründerin der Organisation „Advocacy Forum“, sprach mit dem deutschen Botschafter in Nepal über Strategien und Herausforderungen im Friedensprozess ihres Landes.
Mehr als 13.000 Menschen starben während des nepalesischen Bürgerkriegs zwischen 1996 und 2006. Tausende wurden Opfer von Folter, Verschwindenlassen und sexueller Gewalt. Auch wenn die Kämpfe längst eingestellt sind – Polizeigewalt, bis hin zu Folter und Straflosigkeit bleiben nach wie vor weit verbreitet.
Sharma setzt sich seit über 20 Jahren für die Achtung von Menschenrechten und für Rechtsstaatlichkeit in Nepal ein. Als Mitgründerin der Organisation „Advocacy Forum“ dokumentiert sie zusammen mit ihren Kolleg:innen Menschenrechtsverletzungen, bietet Opfern kostenlosen Rechtsbeistand an und versucht, die Strafverfolgung der Täter zu erwirken. Vergangene Verbrechen anzuerkennen und zu bestrafen ist ein wichtiger Bestandteil von „Transitional Justice“. Dieses Konzept umfasst unterschiedliche Maßnahmen, die darauf zielen, die gewaltsame Vergangenheit aufzuarbeiten und eine friedliche Transformation zu ermöglichen.
Im Gespräch mit Roland Schäfer, dem deutschen Botschafter in Nepal, spricht Sharma über Anspruch und Grenzen von Transitional Justice, die Erfolge ihrer Arbeit, die ihr im Rückblick auf das Filmprojekt „The Sari Soldiers“ von 2008 bewusst werden und den Einsatz gegen Straflosigkeit. In ihrer Promotion hat sich Sharma der Frage gewidmet, in welchem Verhältnis Strafverfolgung und die Suche nach der Wahrheit zueinander stehen. Sie ist der Überzeugung, dass sie sich im entsprechenden rechtlichen Rahmen gegenseitig ergänzen können:
„[Truth and justice] – you don’t have to think these as two different notions.“