Amnesty International hat eine Eilaktion zum Schutz der Angehörigen von Herón Sixto López veröffentlicht. Sixto López, Gründer der im Westen Oaxacas ansäßigen Indigenenorganisation COAPI, wurde am 20. Juli erschossen aufgefunden. Die Urheber der Tat sind unbekannt, doch hatte der Ermordete in den Monaten zuvor wegen seiner Beratung indigener Gemeinden der Mixtecos und Triquis Drohungen erhalten.
Sechs Tage nachdem mehrere vermummte Agressoren Herón Sixto López am 14. Juli aus seinem Büro in Juxtlahuaca im Westen des Bundesstaates Oaxacas gewaltsam entführt hatten, wurde der leblose Körper des Mannes in Bergen unweit der Kleinstadt aufgefunden. Der Journalist und Menschenrechtsverteidiger des Centro de Orientación y Asesoría a Pueblos Indígenas (COAPI) war mit sechs Kugeln exekutiert worden. Seit seinem Tod deuten mehrere Zwischenfälle darauf hin, dass auch seine Angehörigen in großer Gefahr schweben. So wurden sie am Tag nach seiner Beerdigung von einem unbekannten Auto verfolgt. Aus diesem Grund haben Amnesty International und das mexikanische Menschenrechtsnetzwerk Red TDT eine Eilaktion veröffentlicht, in der die zuständigen Stellen dazu aufgerufen werden, die Familie von Sixto Lopéz zu schützen.
Die genauen Hintergründe der Tat sind unbekannt. Sixto López hatte in den Monaten zuvor mehrere Morddrohungen erhalten, da er als Berater für verschiedene, stark marginalisierte indigene Gemeinden der Volksstämme der Mixtecos und Triquis tätig war. Dabei sei es vor allem um interfamiliäre Gewalt sowie Widerstand gegen paternalistische, lokale Machthaber gegangen.
In der Eilaktion wird dazu aufgrunfen:
- dass die Autoritäten effektiven Schutz für die Familie von Herón Sixto López und die anderen Mitglieder der Organisation COAPI bieten.
- dass eine umfassende, unverzügliche und unparteiische Untersuchung der Entführung und Ermordung von Herón Sixto López sowie der Einschüchterung seiner Familie in die Wege geleitet wird. Die Urheber/innen dieser Taten müssen zur Verantwortung gezogen werden.
- die Autoritäten daran zu erinnern, dass sie die Pflicht haben Menschenrechtsverteidiger/innen ein Umfeld zu bieten, in dem diese ihre Arbeit ohne Angst vor Repressalien durchführen können so wie es in der UN-Deklaration zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger/innen von 1998 geschrieben steht.
Die Eilaktion (auf deutsch) ist zu finden unter: www.amnesty.de/urgent-action/ua-193-2013/familie-von-getoetetem-menschenrechtler-gefahr, 25.07.2013
Weitere Informationen:
Philipp Gerber: Menschrechtler und Journalist in Mexiko ermordet, amerika21.de/2013/07/83888/oaxaca-menschrechtler-ermordet, 25.07.2013 (auf deutsch)
m-x: Exigen a la Segob y al gobierno de Oaxaca investigar el asesinato del activista Herón Sixto López, www.m-x.com.mx/2013-07-30/exigen-a-la-segob-y-al-gobierno-de-oaxaca-investigar-el-asesinato-del-activista-heron-sixto-lopez/, 30.07.2013 (auf spanisch)
Noticias: Asesinan a Herón por defender a indígenas, www.noticiasnet.mx/portal/oaxaca/163858-asesinan-heron-defender-indigenas, 02.08.2013 (spanisch)