Fernanda Martínez äußerte sich auf der Speaking Tour in der Schweiz vor dem UN-Menschenrechtsrat zu Nicaragua und betonte dabei die schwierige Situation der Frauen unter der Regierung Ortegas.
„Unser Ansatz war geschlechtsspezifisch und konzentrierte sich auf die Bedürfnisse von Frauen, insbesondere von im Exil lebenden und gewaltsam vertriebenen Frauen.“ – Fernanda Martínez, La Red de Mujeres de Pinoleras
Prekäre Lage für Frauen in Nicaragua
Die Zahl der Gewalttaten gegen Frauen ist hoch und viele Gesetze schränken den Handlungsspielraum von Frauen ein. So besteht in Nicaragua seit 2008 ein absolutes Abtreibungsverbot, das sogar wenn das Leben der schwangeren Person gefährdet ist, den Abbruch unter Strafe stellt. Da die Regierung über 300 Organisationen, die im Bereich der Frauen- und Kinderrechte arbeiten, die Bewilligungen entzogen hat, fehlen Opfern von Menschenrechtsverletzungen Anlaufstellen im Land. Sie sind dadurch stärker Gewalt ausgesetzt. Einerseits übt der Staat Gewalt aus, wenn sie sich kritisch gegenüber der Regierung äußern. Andererseits sind sie im Privatleben stärker Gewalt ausgesetzt, weil es keine Ansprechpartner:innen und Organisationen mehr gibt, die sie unterstützen und den Zugang zur Justiz erleichtern.
Obwohl sie im Exil lebt, setzt sich Fernanda Martínez weiterhin für Nicaragua ein und hofft auf Veränderungen in dem von Konflikten heimgesuchten Land. Sie wünscht sich neben einem Regimewechsel einen tiefgreifenden strukturellen Wandel, der zu einer Nation führt, in der der Gender- und Diversity-Ansatz Wirklichkeit wird.
Text: pbi Schweiz
Weitere Informationen
>> Nicaragua: „Das Exil macht uns verletzlich“ - Xaviera Molina, 04.10.2023
>> Informationen über das Nicaraguaprojekt
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