22.08.2019 – Im Juli 2019 erschien der Bericht der UN-Sonderberichterstatterin Dubravka Simonovic zur Situation der Gewalt gegen Frauen in Nepal. Neben der Erfassung der aktuellen Situation in Nepal spricht sie ebenso über Ursachen und Folgen von geschlechtsspezifischer Gewalt im Land.
Simonovic besuchte von 19. bis zum 29. November 2018 Nepal. Im nun veröffentlichten Bericht über Gewalt gegen Frauen, ihre Ursachen und Folgen spricht sie darüber, dass der Staat Nepal seinen Verpflichtungen in der Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt nicht nachkommt. Eine Kernempfehlung ist der Ausbau der Aktivitäten der Nationalen Menschenrechtskommission, insbesondere zu Beschwerden von Frauen, die Opfer von Vergewaltigung und sexueller Gewalt wurden.
Darüber hinaus empfiehlt sie Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Sie begrüßt staatliche Initiativen, die gegen Gewalt an Frauen vorgehen. Trotz einer Gesetzesreform beobachtet sie das Fortbestehen schädlicher Praktiken, die den staatlichen Absichten entgegenstehen.
„Häusliche Gewalt war die zweithäufigste Form der Gewalt gegen Frauen. Sie forderte 24 Todesopfer. Fünf dieser Fälle waren geprägt von physischem, sexuellem und psychischem Missbrauch. In den meisten Teilen des Landes gilt häusliche Gewalt nach wie vor als Privatangelegenheit und nicht als Thema des öffentlichen Interesses.“, so Simonovic.
Diese und weitere Aussagen stützen sich direkt auf Informationen aus dem Nepal Monitor Projekt. Im 2014 gemeinsam von der nationalen Menschenrechtsorganisation Collective Campaign for Peace (COCAP) und pbi entwickelten Nepal Monitor werden Informationen zu Menschenrechtsverletzungen im Land gesammelt und dokumentiert. Die Onlineplattform wird weiterhin von pbi unterstützt, eine ZFD-Fachkraft ist vor Ort.
Weitere Informationen:
>> Report of the Special Rapporteur on violence against women, its causes and consequences on her visit to Nepal
>> NepalMonitor.org
Text: Jakob Rieder