19.01.2015 - Das Centro de Investigación y Seguridad Nacional México (CISEN, Zentrale für Ermittlung und nationale Sicherheit) hat laut eines Artikels der Online-Zeitung „Reporte Indigo“, der diese Informationen zugespielt wurden, den Direktor des Menschenrechtzentrums Tlachinollan, Abel Barrera Hernández, und den Leiter der Rechtsabteilung, Vidulfo Rosales Sierra, als „radikal und gefährlich für die Regierbarkeit“ des Landes eingestuft. Barrera und Rosales sollen mit subversiven Organisationen im Bundesstaat Guerrero in Verbindung stehen. Deshalb seien sie aktenkundig und würden wie ihre und weitere Organisationen überwacht.
pbi fürchtet um das physische wie psychische Wohl der beiden Menschenrechtsverteidiger. Bereits im November waren sie öffentlichen Verunglimpfungen seitens der Behörden von Guerrero ausgesetzt, weil sie gemeinsam mit dem Netzwerk Ziviler Menschenrechtsorganisationen von Guerrero und dem Regionalen Menschenrechtszentrum José María Morelos y Pavón die Familien der im September entführten und verschwundenen Studierenden der Hochschule Ayotzinapa unterstützen.
pbi begleitet das Menschenrechtszentrum Centro de Derechos Humanos de la Montaña „Tlachinollan“ seit 2003 wegen der Risiken, dem es durch seine Arbeit im Bereich der Menschenrechte ausgesetzt ist. Der Anwalt Rosales Sierra war 2012 aus diesem Grund gezwungen, das Land zu verlassen, da er bereits damals mit den Studierenden der Lehrerhochschule Ayotzinapa zusammenarbeitete.
pbi fordert bundesstaatliche und Landesbehörden auf, den Schutz Abel Barrera Hernández‘ und Vidulfo Rosales Sierras zu gewährleisten.
>> Die Stellungnahme des Mexikoprojektes von pbi zu den Anschuldigungen (auf Spanisch)
>> Artikel von Reporte Indigo, 8.12.14 (auf Spanisch)
Text: Inger Hoffman, Tobias Wallusch und Laura Harmsen