31.03.2016 - Diana Iris García, Mitglied der „Vereinten Kräfte für Unsere Verschwundenen“ (FUUNDEC) in Coahuila, war Anfang des Jahres auf einer Besuchsreise in den Niederlanden und in Frankreich. pbi hatte sie eingeladen, um über das Verbrechen des Gewaltsamen Verschwindenlassens in Mexiko zu berichten. Die Reise hatte zum Ziel, auf die landesweite Bewegung von Angehörigen von Opfern des Gewaltsamen Verschwindenlassens aufmerksam zu machen und die Arbeit an einer neuen gesetzlichen Verordnung zum Verschwindenlassen vorzustellen. Während der Besuchsreise gab es Treffen mit den jeweiligen Außenministerien, der Abgeordnetenkammer von Paris, dem Präsidenten des UN-Kommitees gegen Gewaltsames Verschwindenlassen und Menschenrechts- und Solidaritätsorganisationen für Mexiko, wie z.B. der niederländischen Hester Foundation und ACAT France.
In den Gesprächen wies Frau García auf das große Risiko hin, dem sich die Familien aussetzen, indem sie sich auf die Suche nach ihren Angehörigen machen. Sie sehen sich häufig Repression und Bedrohungen ausgesetzt und stoßen mit ihrer Forderung nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zudem oft auf bürokratische Hürden: wenn überhaupt werden Ermittlungen sehr spät aufgenommen, oder zuständige Entscheidungsträger_innen kooperieren nicht miteinander.
Verschiedene Gesprächspartner_innen zeigten hohes Interesse daran, den aktuellen Prozess der Gesetzesausarbeitung weiterhin zu verfolgen und sich mit zivilgesellschaftlichen Akteur_innen auszutauschen.
Anfang des Jahres jährte sich zudem das Gewaltsame Verschwindenlassen von Antonio Verástegui González und Antonio de Jesús Verástegui Escobedo zum siebten Mal. Sie sind der Bruder und der Neffe von Jorge Verástegui González, der Anwalt des Diözesanen Menschenrechtszentrums Fray Juan de Larios ist, welches von pbi begleitet wird und die FUUNDEC berät.
Hier können Sie das Video-Interview mit Diana Iris Garía von FUUNDEC mit einer niederländischen Informationsplattform sehen (auf Spanisch): http://bit.ly/Diana_MN.
Text: Laura Harmsen
Foto: Diana Iris García während des Interviews © Media Naranja