30.03.2015 - Am 19. Februar 2006 kam es zu einem Grubenunglück in San Juan de Sabinas im nördlichen Bundesstaat Coahuila. Bis heute wurden 63 der Opfer nicht aus der Unglücksstätte geborgen. Hinterbliebenenorganisationen halten dies für einen untragbaren Zustand und fordern die Bergung der Überreste für eine angemessene Beerdigung.
Ende Februar unternahmen die Hinterbliebenenorganisationen des Unglücks von Pasta de Conchos ihre neunte Gedenkveranstaltung, um an die Katastrophe zu erinnern. Mit diesen jährlichen Aktionen wollen die Organisationen die öffentliche Aufmerksamkeit auf ihre Forderungen nach einer Bergung der verschütteten Minenarbeiter lenken. Gleichzeitig wollen sie auf die sozialen, ökologischen und arbeitsrechtlichen Bedingungen in der Bergbauregion von Coahuila hinweisen. Die Organisationen haben eine Vielzahl von Arbeitsrechtsverletzungen der dort tätigen Minen-Unternehmen dokumentiert.
Am 19. Februar 2006 um etwa zwei Uhr morgens kam es in der Kohlemine Nummer 8 von Pasta de Conchos in San Juan de Sabinas zu einer Explosion. 65 Minenarbeiter wurden dabei verschüttet. Bis heute sind 63 von ihnen unter den Trümmern begraben, sodass es den Angehörigen nicht möglich war, in einer angemessen Beerdigung Abschied von ihnen zu nehmen.
Verschiedene Experten haben die Bergung als durchführbar eingeschätzt, so dass im vergangenen Jahr auch die Staatsanwaltschaft dies offiziell anerkannte. Doch Bundesrichter blockieren weiterhin die Umsetzung. Die Organisationen der Angehörigen haben daher den Fall zur interamerikanischen Menschenrechtskommission gesandt, wo er derzeit untersucht wird.
Weitere Informationen:
>> Originalmeldung von pbi Mexico: Nine years after the tragedy, the Pasta de Conchos Family Organization continues to demand the rescue of the trapped miners (auf englisch)
>> Eine Dokumentation zum Fall: VOCES DEL SUBTERRANEO (auf spanisch)
Text: Tobias Wallusch
Foto: pbi Mexiko