Am 17. Mai 2013 wurden der von PBI begleitete Anwalt und Menschenrechtsverteidiger Jorge Molano sowie zwei seiner Mitstreitenden, Alfamir Castillo und Germán Romero Sánchez, Opfer einer Morddrohung. Unter der Tür des Büros von Castillo, Präsidentin des Komitees für Zuckerrohrbäuerinnen und Klientin von Molano und Sánchez, wurde ein Zettel mit Todesdrohungen durchgeschoben.
Molano ist rechtlicher Berater für mehrere Menschenrechtsorganisationen und spezialisiert auf Fälle, die die Landrückgabe behandeln. Sowohl Molano als auch Sánchez vertreten regelmäßig Opfer von Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht.
Gerichtsverfahren gegen Militärs
Die Morddrohung traf genau eine Woche vor dem Gerichtsverfahren gegen mehrere ehemalige hochrangige Militärbeamte ein, in das die drei MenschenrechtsverteidigerInnen involviert sind. Die Militärs werden beschuldigt 2008 an der aussergerichtlichen Hinrichtung von zwei Zivilpersonen, darunter Castillos’ Sohn, beteiligt gewesen zu sein. Bei diesen Tötungen, sogenannten falsos positivos, werden Zivilpersonen, unter dem Vorwand Mitglieder der Guerrilla zu sein, von den kolumbianischen Streitkräften umgebracht, um vom Staat eine finanzielle Entschädigungen einfordern zu können.
Gefahr für MenschenrechtsverteidigerInnen
MenschenrechtsverteidigerInnen, vor allem solche, die vom Staat begangene Verbrechen aufdecken, sind permanent in Gefahr Opfer von Drohungen und Attacken zu werden. Seit Beginn der Verfahren gegen die ehemaligen Militärs sind die involvierten Familien, Zeugen und Anwälte konstant Drohungen unbekannter Herkunft ausgesetzt.