19.12.2018 – Am 26. November 2018 hat der UNO-Sonderberichterstatter für den Schutz von Menschenrechtsverteidiger_innen Michel Forst die Friedensgemeinde San José de Apartadó besucht. Die Mitglieder der Friedensgemeinde konnten ihre Beziehung zum kolumbianischen Staat und dem Justizsystem sowie ihren neutralen und gewaltfreien Widerstand zur Sprache bringen.
Die Dringlichkeit dieser Forderung kam besonders im Zusammenhang mit dem wenige Tage danach erlassenen Haftbefehl gegen Germán Graciano Posso zur Geltung. Germán Graciano Posso, Rechtsvertreter der Friedensgemeinde, hat sich auf nationaler und internationaler Ebene immer wieder gegen die Präsenz von paramilitärischen Gruppen auf dem Gebiet der Friedensgemeinde ausgesprochen. Zudem prangert er das Fehlen von Ermittlungen und Schutzmaßnahmen seitens des kolumbianischen Staates an. Der Erlass des Haftbefehls zeigt, wie stark der Handlungsspielraum von Menschenrechtsverteidiger_innen in Kolumbien eingeschränkt wird. Dank erhöhtem internationalen Druck auf die Behörden und auch Dank der Begleitarbeit von pbi wurde der Haftbefehl am 7. Dezember 2018 wieder zurückgezogen.
Einen Tag nach dem 20-jährigen Jubiläum der Deklaration zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger_innen, am 10. Dezember, versicherte Michel Forst: «Die ermordeten Mitglieder der Friedensgemeinde werden nicht in Vergessenheit geraten». Dem Besuch des UNO-Sonderberichterstatters wird ein Bericht zur Situation der Menschenrechtsverteidiger_innen in Kolumbien folgen, mit Empfehlungen an den kolumbianischen Staat bezüglich der Sicherheit von Menschenrechtsverteidiger_innen.
Text: pbi Schweiz
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