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26.08.2016 – Mit großer Freude begrüßt pbi Kolumbien die Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerillagruppe Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC). pbi gratuliert der kolumbianischen Zivilgesellschaft, den Opfern des Konflikts und den Menschenrechtsorganisationen für ihre unermüdlichen und jahrzehntelangen Bemühungen, Waffengewalt und Menschenrechtsverletzungen ein Ende zu setzen und Frieden in Kolumbien zu schaffen. Diese Bemühungen haben entscheidend dazu beigetragen, die Unterzeichnung des Friedensabkommens zu ermöglichen.

La Paz es Nuestrapbi hat stets für verhandelte Lösungen von Konflikten plädiert. Denn auch wenn die Unterzeichnung dieses Abkommens nicht die einzige Bedingung zur Schaffung des Friedens in Kolumbien ist, ist es ein wichtiger, notwendiger und historisch bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem dauerhaften und nachhaltigen Frieden.

pbi ruft zur effektiven Umsetzung aller Bestandteile des Abkommens auf. Um dies zu erreichen, müssen Kapazitäten und Instrumente zur Beobachtung der Menschenrechtslage im Land geschaffen werden. Außerdem ist es beim Monitoring der Umsetzung des Abkommens von hoher Bedeutung, dass zivilgesellschaftliche Organisationen daran ohne Furcht vor Repressalien teilhaben können. Denn gerade in den kommenden Monaten und Jahren des Friedensaufbaus könnten sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein.

Deshalb besteht unbedingte Notwendigkeit, von Menschenrechtsverletzungen betroffene Lokalgemeinschaften und Menschenrechtsverteidiger_innen, die aufgrund ihres Engagements bedroht und verfolgt werden, zu schützen. Ein zentraler Beitrag der internationalen Gemeinschaft für den Friedensaufbau in Kolumbien besteht deshalb darin, die Entwicklung der Menschenrechtlage nicht aus den Augen zu lassen und weiterhin für den Schutz von Menschenrechtsverteidiger_innen einzutreten. Internationale Anerkennung ihres Beitrags zur Schaffung von Frieden und Demokratie trägt zweifelsohne zu ihrem Schutz bei. Gleicher Weise sollte die internationale Gemeinschaft der Situation der Konfliktopfer sowie ihres Rechts auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und die Garantie der Nicht-Wiederholung Priorität verleihen. 

Weiterhin hebt pbi die Notwendigkeit einer realen und effektiven Auflösung der paramilitärischen Strukturen in all ihren Dimensionen hervor. Dies ist eine grundlegende Bedingung für den Friedensaufbau. 

In Kolumbien ist ein historischer Schritt zur Beendigung des über ein halbes Jahrhundert andauernden bewaffneten Konflikts getan. Um diesen positiven Weg weiter zu beschreiten, hofft PBI auf einen baldigen Beginn der angekündigten Verhandlungen mit der Guerillagruppe ELN (Ejército de Liberación Nacional).

Peace Brigades International Kolumbien, 26.08.2016

Lesen Sie die Medienmitteilung von PBI-Kolumbien zum Friedensvertrag in Spanisch / in Englisch