Am 23. Januar 2023 ist Ueli Wildberger, Gründungsmitglied von pbi, gestorben. Ueli spielte von 1982-1997 eine entscheidende Rolle im Aufbau der Organisation. Wir bedauern seinen Tod sehr und sprechen seiner Ehefrau France und der ganzen Familie unser herzlichstes Beileid aus. 

Ueli WildbergerVor ziemlich genau zwei Jahren, mitten im Corona-Winter, traf ich Ueli anläss­lich der 40 Jahre pbi für ein Online-Interview über die Anfänge der Organisa­tion. Das Gespräch bleibt mir bis heute in Erinnerung. Ueli war bestens vorbereitet und erzählte mir mit viel Begeisterung und spannenden Details, wie damals Anfang der 80er Jahre alles begann. Sein lebenslanger und unermüdlicher Aktivismus für Gewaltfreiheit, Frieden und Gerechtigkeit hat mich zutiefst beeindruckt. Er verfolgte ein ganzheitliches Konzept des Friedens und setzte sich nicht nur für die gewaltfreie Konfliktlösung in anderen Ländern ein, sondern vor allem auch hier in der Schweiz. 

Mit pbi in Guatemala

Als IFOR-Delegierter nahm Ueli 1982 zum ersten Mal an einem pbi-Treffen mit 15 Friedensaktivist:innen in der Niederlande teil. Mit zwei anderen Teilnehmer:innen lancierte er den Vorschlag ein Pilotprojekt in Zentralamerika zu starten. Die Idee wurde gutgeheissen und 1983 gingen die ersten Freiwilligen mitten im Bürgerkrieg nach Guatemala. Ueli suchte dafür aktiv nach Freiwilligen in Europa. Mit einem Kollegen aus Spanien organisierten sie eine Tournee in verschiedene europäische Länder, um sich mit Friedensgruppen zu treffen. So entstand allmählich das internationale Netzwerk. 1985 reisten Ueli und France selber nach Zentralamerika, um sich ein Bild von der Situation zu verschaffen und anschließend darüber in der Schweiz zu berichten. 

Trainings für die Freiwilligen

1986 co-organisierte Ueli das erste pbi-Training mit 20 Teilnehmenden in Nordspanien und war in den Folgejahren als Trainer für die neuen Freiwilligen tätig. Die ersten paar Jahre war pbi in der Schweiz wie eine Untergruppe von IFOR, erzählte mir Ueli, bis der Verein umfangreicher wurde und sich selbständig machte. Mit Newsletters und Berichten verbreitete er Informationen in verschiedene Länder Europas. 1988 wählte pbi International Ueli für vier Jahre in die internationale Leitung der Organisation. Er war zudem im Vorstand von pbi Schweiz und koordinierte die Zusammenarbeit mit pbi-Guatemala. Bis zu seinem Tod blieb Ueli pbi als Mitglied verbunden. 

Bedeutsame Aufbauarbeit

Der Aufbau des Netzwerks, den Ueli für die Organisation geleistet hat, ist von unschätzbarem Wert. Die Früchte seiner Arbeit währen bis heute und sein Engagement für den Frieden und die Gewaltfreiheit bleibt eine grosße Inspiration für uns alle. Danke Ueli. 

Katia Aeby (pbi Schweiz)

Abschiedsfeier in Zürich 

Am 27. Februar 2023 findet eine Abschiedsfeier in Zürich statt: Reformierte Kirche Witikon, Witikonerstrasse 290, 8053 Zürich. 14.00 Uhr.

Mehr Informationen
>> IFOR-Schweiz, Gedanken zum Tod von Ueli Wildberger 
>> 40 Jahre pbi: Wie alles begann. Interview mit Ueli Wildberger, März 2021