26.04.2022 – Das pbi-Bildungsprojekt erstellt gerade im Rahmen des Projekts „Making Space for Dialogue“ mehrere Podcasts, in denen Aktivist:innen aus den pbi-Projektländern über ihre Arbeit berichten. Nun ist die dritte Folge fertig. Hören Sie sich den Podcast an!
Dass Tourismus als eine Strategie zur Landverteidigung, Friedensbildung und zum Umweltschutz genutzt werden kann, erzählen uns die Ökologin Alejandra Cely Gomez und die Aktivistin Laura Peña aus Kolumbien. Die kleine Gemeinschaft Playa Rica, die an den Ufern des Flusses Putumayo im Süden Kolumbiens lebt, besteht aus Bäuer:innen und Fischer:innen. Die Gemeinschaft hat sich zum Verbund ASOPAAP zusammengeschlossen, um kommunalen und nachhaltigen Tourismus in ihrer Region zu etablieren und so ihr territorio zu schützen. Unter territorio verstehen sie nicht die Grenzen der Landkarte, sondern das Leben in seiner Gesamtheit und die Verbundenheit zwischen der Gemeinschaft und dem Land, das sie bewohnen und sie ernährt. Laura und Alejandra nehmen uns mit ins territorio, erzählen uns, was sie unter kommunalem Tourismus verstehen, mit welchen Herausforderungen und Bedrohungen sie konfrontiert sind und wie sie als Gemeinschaft damit umgehen.
In Kolumbien herrscht seit Jahrzehnten ein bewaffneter Konflikt, in den der Staat, die Guerilla, Paramilitärs und kriminelle Banden involviert sind. Der Konflikt wurzelt in Politik und Ideologie, wird heute aber aus ökonomischen und machtorientierten Gründen weitergeführt. Die ländlichen Regionen leiden sehr stark unter diesem Konflikt, der unter anderem durch Drogenanbau mit all seinen sozialen und ökologischen Folgen finanziert wird. Vielen Menschen wurde die Lebensgrundlage entzogen und sie mussten die Region verlassen. Bis zum heutigen Tag kommt es regelmäßig zu Landvertreibung, Drohungen, Verschwindenlassen, Mord und Massakern.
Die Region Putumayo ist von den genannten Auswirkungen besonders stark betroffen. Laura erzählt uns im Podcast, wie die Menschen sich zusammenschließen, in Netzwerken versammeln und gegenseitig stärken, um den vielfältigen Bedrohungen und der Gefahr der Vertreibung zu begegnen.
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