17.09.2024 – Der Umweltschützer Juan López, der sich in Honduras jahrelang für den Schutz der Umwelt einsetzte, wurde am Wochenende ermordet. Gemeinsam mit vielen anderen Aktivist:innen leistete er Widerstand gegen ein Bergbauunternehmen. Die ständig gewaltsamen Repressalien – wie auch dieses schreckliche Ereignis – zeigen, wie groß die Gefahr für Umweltschützer:innen in Honduras ist.
Am vergangenen Samstag wurde der Umweltschützer Juan López, 46, beim Verlassen einer Kirche von Unbekannten auf Motorrädern erschossen. Nur wenige Tage zuvor hatte er den Rücktritt des Bürgermeisters von Tocoa gefordert, dem Verbindungen zum Drogenhandel vorgeworfen werden.
López erhielt wiederholt Drohungen wegen seines Engagements für seine Gemeinde. „Wenn man sein Zuhause verlässt, fragt man sich immer, was passieren kann und ob man noch zurückkehren wird“, berichtete er 2021 in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
Er leistete aktiven Widerstand gegen ein Megaprojekt in Tocoa, das durch den ehemaligen Präsidenten und verurteilten Drogenhändler Hernández genehmigt wurde. Es besteht aus Eisenoxidminen, einer Pelletieranlage und einem Wärmekraftwerk. Das Projekt bedroht die lokale Natur, darunter die Flüsse Guapinol und San Pedro und somit die Menschen, denen diese Gewässer als Lebensgrundlage dienen.
López leitete den kommunalen Ausschuss für die Verteidigung der gemeinsamen und öffentlichen Güter (CMDBCP) und war aktives Mitglied der linksgerichteten Libre-Partei. Seit den letzten Wahlen war er auch als Stadtrat der Gemeinde Tocoa tätig.
Mit López wurde bereits das vierte Mitglied des CMDBCP seit 2023 ermordet. Honduras‘ Präsidentin Xiomara Castro verurteilte die Tat und ordnete eine Untersuchung an. Honduras ist eines der gefährlichsten Länder der Welt für Umweltaktivismus, so die britische Organisation Global Witness: Im vergangenen Jahr wurden dort bereits 18 Morde an Umweltschützer:innen registriert.
peace brigades international ist bereits seit mehreren Jahren in Honduras tätig und begleitet auch die Umweltschützer:innen von Guapinol. Mehr als 30 Aktivist:innen wurden über die Jahre unrechtmäßig festgenommen. Einige wurden wieder freigelassen, acht aber harrten über zwei Jahre lang in Untersuchungshaft aus. pbi hat sich im besonderen Maße für ihre Freilassung eingesetzt.
Unser tiefstes Mitgefühl richtet sich an die Familie und Freunde von Juan López sowie die Mitglieder des CMDBCP. Wir fordern Gerechtigkeit und setzen uns weiterhin für die Sicherheit der in Honduras aktiven Menschenrechtsverteidiger:innen ein.
Weitere Informationen über pbi in Honduras:
>> pbi in Honduras
>> Der lange Widerstand von Guapinol
>> pbi-Podcast: Umweltzerstörung und Landraub durch transnationale Unternehmen in Honduras
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