19.10.2017 - pbi appelliert an die internationale Gemeinschaft die honduranische Regierung auf Menschenrechtsverletzungen, im Zusammenhang mit der Krise an der Universidad Nacional Autónoma de Honduras (UNAH), aufmerksam zu machen.
Der Appell folgt den jüngsten Auseinandersetzungen vom 8. September 2017 als die Polizei im Auftrag der Universitätsleitung den Campus gewaltsam räumte. Die honduranischen Menschenrechtsverteidiger_innen Hedme Castro, Tommy Morales, Carlos del Cid und Ariel Diaz waren vor Ort, um die Räumung zu beobachten. Die staatlichen Sicherheitskräfte schüchterten die Menschenrechtsverteidiger_innen und Student_innen ein, wandten exzessive Gewalt an und leiteten gegen mehrere unter ihnen Strafverfahren ein.
Als die nationale Kommission für Menschenrechte (CONADEH) gesundheitlich angeschlagene Student_innen vom Campus wegbegleitete, wurde das Gefährt von der nationalen Polizei angehalten. Darin hielten sich auch Menschenrechtsverteidiger_innen auf. Die Polizei schüchterte die Insassen ein und griff diese verbal und physisch an. Unter Einsatz von Tränengas zwangen sie diese schließlich auszusteigen und verhafteten sie.
Schwere gesundheitliche Schäden
pbi beobachtete auf der Polizeistation, dass die verhafteten Menschenrechtsverteidiger_innenund Student_innen gesundheitlich und physisch schwere Schäden erlitten hatten. Ihr Zustand verschlimmerte sich durch den Mangel an medizinischer Versorgung zusätzlich. Aus diesen Gründen apelliert pbi an die internationale Gemeinschaft, die Ereignisse aus der Nähe zu verfolgen und gegenüber der honduranischen Regierung für die Einhaltung der internationalen Menschenrechtsstandards einzustehen.
Auch einen Monat nach den Ereignissen sind die Verantwortlichen für die Aggressionen nicht zur Rechenschaft gezogen worden, obwohl klar dokumentierte Beweise von Menschrechtsverletzungen vorliegen.
Text: pbi Schweiz
Lesen Sie den vollständigen Appell von pbi Honduras in Spanisch oder in Englisch.