19.09.2018 - Über das Guatemalanetz Bern berichtet Michael Mörth seit 2015 monatlich direkt aus dem zentralamerikanischen Staat über die Situation der Menschenrechte, soziale Konflikte und politische Entwicklungen im Land. Eigentlich wollte Mörth diesen Monat in seiner Kolumne die im kommenden Jahr anstehenden Wahlen thematisieren, doch am Ende kam alles anders.
Einen Lichtblick gibt es allerdings in diesen verworrenen Zeiten: Ein Gerichtsverfahren, in dem Michael Mörth kriminalisiert werden sollte, wurde eingestellt. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass die Anzeige von Ricardo Méndez Ruíz, dem Präsidenten der militärnahen Stiftung gegen den Terrorismus, gegen Mörth verleumderisch war.
pbi Guatemala begleitet seit Jahren die Menschenrechtskanzlei BDH, die Fälle zu Bürgerkriegsverbrechen vorantreibt und kriminalisierten Menschenrechtsverteidiger_innen zur Seite steht. Wenn die pbi-Freiwilligen die Kanzleiräume des BDH routinemäßig besuchen, klopfen sie auch stets an die Bürotür von Michael Mörth. Der gebürtige Dortmunder nimmt sich immer Zeit, um sie über die laufenden Gerichtsverfahren zu informieren und eine Analyse der aktuellen, politischen Lage mit ihnen zu teilen.
Im Jahr 1995 verlegte der Anwalt seinen Wohnsitz nach Guatemala, wo er zunächst an der Wahrheitskommission von REHMI, einer Organisation der katholischen Kirche mitarbeitete. Inzwischen arbeitet Mörth bei der Internati onalen Juristenkommission sowie beim Anwaltsbüro für Menschenrechte in Guatemala-Stadt. Aufgrund seines Einsatzes für Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der Vergangenheit wird er immer wieder Zielscheibe von Bedrohungen und Kriminalisierungsverfahren.
>> Lest die aktuelle Kolumne vom August 2018 auf der Webseite des Guatemalanetz Bern
Text: Stephanie Brause