Unter dem Motto: „Buen Vivir - gutes Leben für alle“ lädt vom 11. bis 19. März 2016 die Arbeitsstelle für evangelische Kinder- und Jugendarbeit mit einer Projekt- und Jugendwoche zu vielfältigen Veranstaltungen ein. Als Suchende nach dem Guten, nach Orientierungen und nach Perspektiven eines guten Lebens für alle möchten die Veranstalter unterwegs sein mit Menschen, die ihre Träume und Visionen leben und von der Quelle ihrer Hoffnungen erzählen können. Dazu haben sie die Friedensfachkraft vom peace brigades international, Heike Kammer, eingeladen. Mit Puppenspiel, Workshops und Vorträgen wird sie eine ganze Woche in Gemeinden, Schulen und öffentlichen Räumen unterwegs sein.
Am Freitag, dem 11. März beginnt die Reise mit der Frage „Wo bist du?“ - Grund unser Hoffnung - mit dem Ökumenischen Kreuzweg der Jugend um 18.30 Uhr im Maximilian-Kolbe-Haus. Mit einem Interreligiösen Friedensgebet am 14. März um 19 Uhr im Mikado können die Teilnehmenden die verbindende Kraft der Religionen im Gebet um den Frieden erleben. Das Motto der Woche „Buen Vivir“ wird am Mittwoch, dem 16. März, zum Tragen kommen. Das Recht auf ein gutes Leben für alle steht auf dem Spiel. Über bestehende und fundierte Alternativen der Völker des Andenraumes, die uns zu nachhaltiger Lebensweise, gesellschaftlicher Teilhabe und lebendiger Demokratie anregen können, berichtet Heike (Milanomi) Kammer. Sie ist als Friedens- und Menschenrechtsaktivistin von pbi in dieser Woche die Begleiterin. Umrahmt werden die Beiträge in Wort und Film durch Life-Weltmusik, gespielt von Geflüchteten u. Ansässigen. Am Donnerstag, dem 17. März, sind wir zu Gast in der Jungen Gemeinde in Lindenberg. Nach dem Abendessen um 19 Uhr ist das Thema der zivile Ungehorsam und die Protestkultur(en) im Beten und Streiten für ein liebenswertes, menschenwürdiges und weltoffenes Leben. Neben Heike Kammer wird der Sprecher des Bündnisses „Kein Ort für Nazis in Ffo.“, Janek Lassau, seine Erfahrungen weitergeben. Erstmalig in Frankfurt (Oder) wird am Freitag, dem 18.03., von 17 - 20 Uhr im Gemeindehaus St. Georg das systemische Lernspiel zu zivilem Engagement bei internationalen Konflikten „Civil Powker“ praktiziert und Schüler_innen, Lehrer_innen und Interessierten von Paul Metsch, Trainer von pbi, vorgestellt. Je eine Klasse der Oberschule „Ulrich von Hutten“ und der Janusz-Korczak-Schule in Fürstenwalde werden in dieser Woche das gesamte Lernspiel erleben. Am Ende der Woche wird unser Gast Heike Kammer beim Fairen Frühstück von Puerto Alegre zum Thema: „Mexiko - ein Land in Aufruhr braucht Solidarität“ referieren.
Programm im Überblick
Fr 11.03. „WO BIST DU? „ - Ökumenischer Kreuzweg der Jugend - meditativ - kommunikativ - gemeinschaftlich - musikalische Begleitung: Rock Cantun 18.30 Uhr Maximilian-Kolbe-Haus
Mo 14.03. Interreligiöses FriedensGebet 19 Uhr Mikado, Jugendclub
Mi 16.03. BUEN VIVIR - vom Recht auf ein gutes Leben Das Wissen der Anden für eine Welt jenseits des Wachstums mit Heike (Milanomi) Kammer & Live-Weltmusik 19 Uhr Gemeindehaus St. Georg
Do 17.03. Für ein liebenswertes, menschenwürdiges & weltoffenes Leben beten & streiten - ziviler Ungehorsam & Protestkultur mit Janek Lassau vom Bündnis „Kein Ort für Nazis in Ffo.“ & Heike Kammer, Friedens- & Menschenrechtsaktivistin von pbi (peace brigades international) 19 Uhr in Lindenberg, Arche Kunterbunt, JG-Raum (gegenüber der Kirche)
Fr 18.03. Civil Powker - ein systemisches Lernspiel zu zivilem Engagement bei internationalen Konflikten - zum Kennenlernen - mit Paul Metsch, pbi 17 - 20 Uhr Gemeindehaus St. Georg für Schüler, Lehrer & Interessierte
Sa 19.03. Faires Frühstück „Mexiko - ein Land in Aufruhr braucht Solidarität“ Referentin: Heike Kammer: 6 Jahre lang engagierte sich Heike Kammer im internationalen Friedensdienst „SIPAZ” in Chiapas. Dort begleitete sie Dorfgemeinschaften im Widerstand und bekam einen Einblick in die Kultur der Mayas. Als eine Möglichkeit der Solidarität, auch von Frankfurt(Oder) aus, wird das Kaffeeprojekt Aroma Zapatista vorgestellt. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 15.03.2016. Unkostenbeitrag: 8 €, ermäßigt 4 €, Familien 20 €; 9.30 – 12.00 Uhr St. Gertraud-Kirche
__________________________________________________________________________________
Heike Kammer
Heike Kammer lebte und arbeitete 6 Jahre als Friedensfachkraft in Chiapas, Mexiko. Hier entwickelte sie mit einem internationalen Freiwilligenteam ein interaktives Puppenspiel, das sich in Chiapas als geeignete Methode dafür erwies, eine Reflexion über das eigene Konfliktverhalten zu fördern. Die Puppen von Heike Kammer sind mittlerweile auch in Deutschland zu Gast in zahlreichen Kitas und Grundschulen gewesen.
Seit 1980 setzt sie sich sehr intensiv dafür ein, dass Menschenrechte gewahrt werden. Als Mitarbeiterin von pbi begleitete sie unter anderem in Kolumbien, Guatemala, El Salvador und Mexiko Menschenrechtsgruppen, zurückkehrende Flüchtlinge und von ihrem angestammten Land vertriebene Bäuer_innen. Durch ihre Anwesenheit vor Ort als unparteiische, internationale Beobachterin unterstützt sie gewaltfrei und unbewaffnet deren Aktionen.
1999 erhielt sie den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. In der Begründung des von der Ausländerbeauftragten der Stadt, Frau Helena Mühe, eingereichten Vorschlages heißt es unter anderem: „Frau Kammer nimmt dabei in Kauf, dass sie selbst aufgrund ihres vorbildlichen Einsatzes für die Durchsetzung und Wahrung von Menschenrechten und den Schutz von Menschenrechtler_innen vom Tode bedroht ist. Mit dem Blick auf das nächste Jahrtausend gerichtet, kann die Arbeit internationaler, unabhängiger Gremien, die in Kriegs- und Krisengebieten zum Schutz von Menschenrechten und Menschenrechtsaktivist_innen agieren, nicht nachdrücklich genug gewürdigt werden.“