16.04.2024 – Vier UN-Sonderberichterstatter:innen haben ein Schreiben an die kolumbianische Regierung gerichtet, in dem sie ihre Besorgnis über die Todesdrohungen und Einschüchterungsversuche gegen den Rechtsanwalt und Menschenrechtsverteidiger Germán Romero Sánchez, Mitglied des Netzwerks der Menschenrechtsverteidiger (DHColumbia), zum Ausdruck bringen.
UN-Expert:innen hatten der kolumbianischen Regierung bereits in den Jahren 2012 und 2019 Schreiben über die Gefährdungssituation von German Romero geschickt. Nach jahrelangen Drohungen gegen seine Töchter verließ German Romero 2021 mit seiner Familie das Land und kehrte Ende 2022 nach Kolumbien zurück.
Die Drohungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Romero gegen Mitglieder der nationalen Polizei wegen ihrer angeblichen Rolle bei Todesfällen in Bogotá während der Proteste im September 2020 ermittelt.
In dem Schreiben forderten die UN-Sonderberichterstatter:innen die kolumbianische Regierung auf, Informationen über die Ermittlungen zu den Drohungen sowie über die Schutzmaßnahmen für German Romero und seine Familie bereitzustellen. Die kolumbianische Regierung erklärte in ihrer Antwort, dass die Ereignisse von der Direktion für internationale Angelegenheiten der Generalstaatsanwaltschaft untersucht werden. Darüber hinaus erklärte sie, dass Romero „seit 2013 von [Schutz-]Maßnahmen profitiert“.
Germán Romero Sánchez ist Rechtsanwalt und Menschenrechtsverteidiger und bekannt für seine rechtliche Vertretung von Opfern schwerer Menschenrechtsverletzungen und anderer Verbrechen, die hauptsächlich von staatlichen Sicherheitskräften begangen wurden. Er hat Opfer in symbolträchtigen Gerichtsverfahren vertreten, in denen die Verantwortung hochrangiger kolumbianischer Militärbefehlshaber untersucht wurde, sowie in einigen Verfahren, die vor der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP) geführt wurden. Romero ist Nutznießer der von der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (IACHR) gewährten vorsorglichen (Schutz-)Maßnahmen.
>> Schreiben der UN-Sonderberichtserstatter:innen an die kolumbianische Regierung (spanisch)
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