- pbi begleitete im Juni eine Mission europäischer Botschaften in die humanitäre Zone von Jiguamiandó im Nordwesten Kolumbiens. Die Mission hatte die Begegnung mit Opfern des bewaffneten Konflikts in der Region zum Ziel. Die Betroffenen berichteten von einer massiven Verschlechterung der Sicherheitslage und den Auswirkungen des Konflikts auf ihr tägliches Leben.
Seit Februar dieses Jahres werden die Gemeinden der Region Bajo Atrato aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppierungen in der Region bedroht. Die Situation erschwert den Kleinbauern-Gemeinschaften den Zugang zu ihrer Ernte und zur Gesundheitsinfrastruktur massiv. Der Region droht eine humanitäre Krise. Ein Mitglied der Gemeinschaft Nueva Vida berichtete von sexuellen Missbräuchen gegen Frauen durch Mitglieder illegaler bewaffneter Gruppen. Eine Strategie dieser Gruppen sei, Mädchen aus den Gemeinschaften zu verführen, um Zugang zu Informationen zu bekommen und Kontrolle auf die Gemeinschaften auszuüben.
Die Mission wurde von der Menschenrechtsorganisation Comisión Intereclesial de Justicia y Paz (CIJP) in Zusammenarbeit mit Vertreter_innen aus den Gemeinden organisiert. Die Organisation unterstützt Gemeinschaften in von dem bewaffneten Konflikt betroffenen Gebieten dabei, ihre Rechte geltend zu machen. In den vergangenen Wochen waren auch Mitglieder der CIJP vermehrt Angriffen, Bedrohungen und ungerechtfertigten Anschuldigungen ausgesetzt.
pbi begleitet die CIJP seit 1994 und fordert von der Regierung, dass die Angriffe gegen Mitglieder der CIJP untersucht und Maßnahmen gegen die Bedrohung durch illegale bewaffnete Gruppen ergriffen werden.
Text: pbi Schweiz
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