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Februarausgabe: Notizen eines deutschen Anwalts in Guatemala

Februarausgabe: Notizen eines deutschen Anwalts in Guatemala

13.03.2018 - Über das Guatemalanetz Bern berichtet Michael Mörth seit 2015 monatlich direkt aus dem zentralamerikanischen Staat über die Situation der Menschenrechte, soziale Konflikte und politische Entwicklungen im Land. In seiner Kolumne von Februar 2018 beschreibt der Anwalt, wie angespannt und bewegt die politische Lage weiterhin ist.

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Die politischen Eliten setzen alles daran, dass die Internationale Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG), die für zahlreiche Ermittlungen in Korruptionsfällen federführend ist, schnellstmöglich ihre Arbeit einstellt. Doch im Kongress regt sich mit der Bildung der “parlamentarischen Front für Transparenz” Widerstand gegen die Korruption. In aktuellen Prozessen zu Verbrechen aus der Kriegszeit läuft den Anwält_innen die Zeit davon, da im Mai der_die neue Leiter_in der Generalstaatsanwaltschaft gewählt werden soll. Die Chancen für eine Person, die den Kampf gegen die Straflosigkeit vorantreiben möchte, stehen momentan eher schlecht. Mörth kommentiert auch den Widerstand gegen wirtschaftliche Großprojekte, wo Repressionen täglich zunehmen, aber das „alte Modell Sprünge bekommt“.

pbi Guatemala begleitet seit Jahren die Menschenrechtskanzlei BDH, die Fälle zu Bürgerkriegsverbrechen vorantreibt und kriminalisierten Menschenrechtsverteidiger_innen zur Seite steht. Wenn die pbi-Freiwilligen die Kanzleiräume des BDH routinemäßig besuchen, klopfen sie auch stets an die Bürotür von Michael Mörth. Der gebürtige Dortmunder nimmt sich immer Zeit, um sie über die laufenden Gerichtsverfahren zu informieren und eine Analyse der aktuellen, politischen Lage mit ihnen zu teilen.

Im Jahr 1995 verlegte der Anwalt seinen Wohnsitz nach Guatemala, wo er zunächst an der Wahrheitskommission von REHMI, einer Organisation der katholischen Kirche mitarbeitete. Inzwischen arbeitet Mörth bei der Internationalen Juristenkommission sowie beim Anwaltsbüro für Menschenrechte in Guatemala-Stadt. Aufgrund seines Einsatzes für Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der Vergangenheit wird er immer wieder Zielscheibe von Bedrohungen und Kriminalisierungsverfahren.

>> Lest die aktuelle Kolumne von Februar 2018 auf der Webseite des Guatemalanetz Bern

Text: Stephanie Brause