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26.10.2015 - In Mexiko jährte sich Ende September der Jahrestag der Tragödie von Iguala / Guerrero, bei der in der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 43 Studierende der Hochschule Ayotzinapa verschwanden. Die Beteiligung des Bürgermeisters und des lokalen Drogenkartells Guerreros Unidos gilt als bewiesen. Unsicherheit herrscht aber um den Verbleib der Studenten.

Am 5. September übergab eine interdisziplinäre Expert_innen-Gruppe (GIEI), die von der interamerikanischen Kommission für Menschenrechte zusammengerufen worden war, den Abschlussbericht ihrer Untersuchungen zu dem Verlauf des Verbrechens an Vertreter_innen des mexikanischen Staates. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es keinerlei Beweise dafür gebe, dass die verschwundenen Studierenden auf einer Müllkippe verbrannt worden seien, wie offiziell behauptet wird. Es wird daher empfohlen die Ermittlungen wieder aufzunehmen.

Die Behörden reagierten auf den Bericht, indem sie sich nach Gesprächen mit der GIEI entschieden, die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft für organisiertes Verbrechen an die Staatsanwaltschaft für Menschenrechte zu übertragen. Nun soll mithilfe von Satellitentechnologie nach den Studenten gesucht werden. Außerdem soll eine Karte von Stellen erstellt werden, an denen Menschen heimlich begraben wurden.

Die Bedeutung der Arbeit der GIEI wurde wiederholt von den Familienangehörigen der Verschwundenen sowie der mexikanischen Zivilgesellschaft betont. Auch pbi beteiligte sich an einem Aufruf verschiedener Organisationen, das Mandat der GIEI auszuweiten, welcher schließlich umgesetzt wurde. pbi Mexiko hat außerdem ein Video veröffentlicht, in dem María Luisa Aguilar vom Menschenrechtszentrum Tlachinollan interviewt wird. Tlachinollan begleitet den Fall der verschwundenen Studierenden.

Text: Tobias Wallusch

Weitere Informationen:
Der Abschlussbericht der GIEI: prensagieiayotzi.wix.com/giei-ayotzinapa (auf Spanisch)
Video: pbi Mexico: Ayotzinapa. One year missing, https://www.youtube.com/watch?v­fnXtCA9GEa4 (auf Spanisch)