06.10.2016 — Das Nein beim Referendum über den Friedensvertrag in Kolumbien ist mehr als eine Niederlage für Präsident Santos. Für die Bevölkerung könnte es fatale Folgen haben, sagt ein Beobachter, der die FARC getroffen hat.

Am Sonntag hat sich eine knappe Mehrheit des kolumbianischen Volkes gegen den Friedensvertrag zwischen der Regierung und den FARC ausgesprochen. Die Gegner_innen des Vertrags, allen voran Ex-Präsident Uribe, kritisieren die Strafnachlässe für die Gueriller@s und deren geplante politische Beteiligung. Um das Abkommen zu retten, muss nun nachverhandelt werden. Momentan befindet sich das Land in einem „Schwebezustand“, den Präsident Santos als „sehr risikoreich und gefährlich“ bezeichnet. Auch Sicherheitsexpert_innen dringen auf eine schnelle Lösung: Tausende Farc-Kämpfer_innen ohne juristische Sicherheit und Zukunftsperspektiven seien ein unkalkulierbares Risiko.

Interview von Karin Janker von der Süddeutschen Zeitung mit Stephan Kroener (ehemaliger pbi-Freiwilliger in Kolumbien und pbi-Länderkorrespondent)
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