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Mexiko: Lesen Sie die Tagebucheinträge der pbi-Freiwilligen Sahara!

Mexiko: Lesen Sie die Tagebucheinträge der pbi-Freiwilligen Sahara!

03.03.2023 – Sahara kommt aus den USA und absolviert einen Freiwilligendienst mit pbi in Mexiko. Als Teil eines Teams mit Freiwilligen aus Brasilien, Kolumbien, Italien, Spanien und El Salvador unterstützt sie bedrohte Menschenrechtsverteidiger:innen in Chihuahua im Norden des Landes. Dort begleitet das Team drei Organisationen: Centro de Derechos Humanos Paso del Norte A.C. (CDHPdN A.C.), Consultoría Técnica Comunitaria A.C (CONTECA.C.) und Alianza Sierra Madre A.C. (ASMAC).

Lesen Sie ihre Tagebucheinträge und erhalten Sie so einen kleinen Einblick, wie der Arbeitsalltag und das Leben einer:s Freiwilligen vor Ort ausschauen kann.

Tag 1

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Sahara - Tagebuch einer pbi-Freiwilligen
Heute war der dritte Tag unserer ein­wöchigen Team-Klausur. Wir verbrach­ten den Tag damit, die letzten 6 Monate der Be­gleitung mit den NGOs aus­zu­werten, mit denen wir zusammen­arbeiten, und Feed­back zum 3-Jahres-Strategieplan zu geben, den pbi Mexiko gerade entwickelt. Während die physische Begleitung definitiv der aufregendste Teil der Freiwilligen­arbeit bei pbi ist, verbringen wir den Groß­teil unserer Zeit im Büro. Nichts­desto­trotz ist die interne Arbeit - ins­besondere die strategische Planung, wie wir sie diese Woche durchgeführt haben - entscheidend, um die Menschen­rechts­verteidiger:innen, die wir begleiten, bestmöglich zu unterstützen. Den Abend verbrachten wir ganz entspannt als Team in unserem Wohn­zimmer und sahen einen Film. Es war großartig, Zeit mit meinen Mit­freiwilligen zu verbringen (und meine Lieblingskartoffelchips mit Jalapeño-Geschmack zu essen).

Tag 2

Ich begann den Tag früh mit einem Treffen mit einem anderen Freiwilligen, um einige anstehende Aufgaben zu besprechen und auf Anfragen einer der Organisationen zu reagieren, die wir begleiten. Nach dem Treffen zog ich meine pbi-Weste an und stieg mit zwei anderen Freiwilligen in einen Uber. Wir hatten ein Treffen im Büro einer begleiteten Organisation in Chihuahua, um Sicherheitsprotokolle aufgrund der Bedrohungen zu besprechen, denen sie ausgesetzt sind. Auf dem Rückweg von dem Treffen stellte ich fest, dass das Wetter in letzter Zeit untypisch warm war. Während unserer Mittagspause beschloss ich, in dem schönen Park in der Nähe unseres Hauses spazieren zu gehen und das Herbstlaub zu bewundern. Nachdem ich ins Büro zurückkehrt war, verbrachte ich den Rest des Tages damit, die Finanzen des Teams im Rahmen meiner Rolle im Finanzausschuss in Ordnung zu bringen.

Tag 3

Ich begann den Tag damit, Kaffee zu kochen, Wasser für Tee zu erhitzen und frische Papaya zu schneiden. Wir veranstalteten im pbi-Haus ein Treffen mit einer der Organisationen, die wir in Chihuahua begleiten, und ich war für die Zubereitung des Essens und der Getränke zuständig (eine sehr wichtige Aufgabe, wenn man bedenkt, wie wichtig Kaffee bei Treffen am frühen Morgen ist!). Nach dem Ende der Sitzung erledigte ich die Aufgaben des Finanzausschusses. Eines der Dinge, die ich an pbi liebe, ist, dass wir während der Arbeitswoche immer eine Pause einlegen und gemeinsam im Team zu Mittag essen. Heute bereitete einer meiner Freiwilligenkolleg:innen köstliche im Ofen gebratene Auberginen zu, und wir aßen alle zusammen in unserem sonnigen Hinterhof. Nach dem Mittagessen kehrten wir ins Büro zurück, um unsere „ReuSem“ abzuhalten - die wöchentliche Teambesprechung, in der wir Analysen durchführen und anstehende Aktivitäten planen.

Tag 4

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Sahara - Tagebuch einer pbi-Freiwilligen (Mexiko)
Wir begannen den Tag in aller Frühe. Um 5:30 Uhr trafen wir uns mit einer von pbi unter­stützten Menschen­rechts­organisationen. Wir stiegen alle in ihren Lastwagen und machten uns auf den Weg in die atem­beraubende Sierra Tarahumara, wo wir eine indigene Gemeinschaft bei einem zwei­tägigen fried­lichen Protest zur Verteidigung ihres Territoriums begleiten sollten. Während wir die kurven­reichen Straßen hinunter­fuhren, starrte ich mit großen Augen aus dem Fenster und bewunderte die gebirgige Schönheit der Sierra. An unserem Ziel angekommen begleiteten wir die Gemeinde, als sie zeitweise den Verkehr auf einer Autobahn vor einem auf ihrem Gebiet errichteten Flughafen blockierte. Sowohl nach mexikanischem als auch nach internationalem Recht hätten die indigenen Völker vor dem Bau des Flughafens umfassend konsultiert werden müssen, was jedoch nicht geschehen ist, weshalb sie protestieren müssen - ein riskantes Unterfangen angesichts der Interessen, die auf dem Spiel stehen. Nach etwa vier Stunden versammelte sich die Gemein­schaft zum gemeinsamen Essen, und wir fuhren noch vor Sonnen­untergang zurück zum Hotel. Nachdem wir eingecheckt hatten, gingen wir in ein gemütliches Café, um bei einer heißen Schokolade die Lage zu besprechen, bevor wir uns für die Nacht schlafen legten.

Tag 5

Wir begannen den zweiten Tag unserer Begleitung in der Sierra mit einem gemeinsamen Frühstück mit Burritos aus frischen, selbstgemachten Tortillas - ich hatte Spaß daran, beim Wenden der Tortillas auf dem Holzofen zu helfen, und die Burritos waren absolut lecker. Nach dem Essen machten wir uns für den zweiten Tag des Protests wieder auf den Weg zur Autobahn. Es herrschte viel Verkehr (was für den Protest gut war!), und die Gemeindemitglieder verteilten Hunderte von Flugblättern, sprachen mit Autofahrer:innen und machten auf die fehlende rechtliche Anerkennung ihres Gebiets aufmerksam. Nach der Mittagspause versammelten sich alle zur Nachbesprechung des Protests und zum Brainstorming über die nächsten Schritte für ihre Strategie. Es sind Momente wie diese, in denen ich dankbar bin, dass ich als Freiwillige bei pbi mitarbeite: Es ist von unschätzbarem Wert, der Arbeit indigener Landverteidiger:innen internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Möglichkeit, die Gemeinschaft bei dem Protest zu begleiten, war für mich eine unglaublich bedeutsame Lernerfahrung. Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg zurück nach Chihuahua, während die untergehende Sonne die bergige Landschaft beleuchtete.

Tag 6

Nachdem ich in unserem hellen Garten gefrühstückt hatte, begann ich den Tag mit einer „Risikobewertung“ für meinen bevorstehenden Urlaub. Jedes Mal, wenn wir die Stadtgrenzen von Chihuahua verlassen, führen wir eine Untersuchung und Analyse unseres Reiseziels durch, um unsere eigene Sicherheit zu gewährleisten. Nachdem ich diese Analyse abgeschlossen hatte, nahm ich an einer virtuellen Telefonkonferenz des Advocacy-Ausschusses teil, an dem ich ebenfalls beteiligt bin. Bei diesen Treffen werden wir die Arbeit von pbi vorstellen, die internationale Besorgnis über die Risiken, denen Menschenrechtsverteidiger:innen in Chihuahua ausgesetzt sind, zum Ausdruck bringen und die Forderungen der Organisationen bekräftigen, die wir unterstützen. Am Nachmittag traf Ben Leather, der Direktor von pbi UK, zu einem kurzen, aber ereignisreichen Besuch ein. Wir aßen gemeinsam ein köstliches, hausgemachtes Mittagessen. Dann fuhren wir zum Regierungspalast, um als internationale Beobachter:innen an einer Sitzung teilzunehmen, bei der die Umsetzung der Schutzmaßnahmen überprüft werden sollte, die der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte der mexikanischen Regierung auferlegt hat, um eine der indigenen Gemeinden in der Sierra Tarahumara zu schützen.

Tag 7

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Sahara - Tagebuch einer pbi-Freiwilligen
Wir begannen den zweiten Tag von Bens Besuch mit einem runden Tisch mit Vertreter:innen mehrerer NGO’s, mit denen wir in Chihuahua zusammen­arbeiten. Ben erläuterte den Organisa­tionen die wichtige Arbeit der „Länder­gruppen“ (Sektionen) von pbi und die Ressourcen, die sie Menschen­rechts­verteidiger:innen anbieten können. Die Organisa­tionen tauschten mit Ben Wünsche aus, wie pbi ihre Arbeit auf inter­nationaler Ebene am besten unter­stützen kann. Eine der Organisa­tionen dankte pbi für unsere inter­nationale Lobby­arbeit beim Inter­amerikanischen Gerichts­hof, die ihrer Meinung nach dazu beigetragen hat, einen wichtigen Fall voran­zutreiben. Nach dem erfolgreichen Treffen spazierten wir durch das historische Stadtzentrum von Chihuahua und kehrten in einem schönen Restaurant ein, das traditionelle Gerichte aus dem Bundesstaat Puebla serviert. Wir kehrten ins Büro zurück und unterhielten uns mit Ben, der uns einige Tipps für die Zusammenarbeit mit mexikanischen und internationalen Behörden gab, bevor wir feststellten, dass es Abend wurde und wir einen Riesenhunger hatten! Wir machten uns auf den Weg und verschlangen Dorinachos - ein klassischer nordmexikanischer Snack aus Doritos, die mit Käse, scharfer Salsa, Mais und Jalapeños belegt sind.

Tag 8

Heute war Samstag, also habe ich ausgeschlafen und eine hektische Woche hinter mich gebracht! Einmal pro Woche gehen wir für das Team einkaufen, und diese Woche war ich an der Reihe. Also machte ich mich mit wiederverwendbaren Taschen, einer Einkaufsliste und einem strengen Budget auf den Weg in den Supermarkt. Der Einkauf von Lebensmitteln für so viele Menschen mit einem so knappen Budget ist sehr zeitaufwändig, und ich kam etwa drei Stunden später nach Hause. Ich war am Verhungern, also machte ich mir ein schnelles Mittagessen mit Avocado-Toast, bevor ich mich an den Rest der Aufgaben machte, die wir alle im Wechsel erledigen müssen. Das bedeutete, Rechnungen zu erstellen, digitale Kopien von Quittungen zu erstellen und die Badezimmer zu putzen. Nach einem entspannten Nachmittag bereiteten wir unseren Hinterhof für eine Party vor und holten die Regenbogen-Disco-Lichter, einen riesigen Lautsprecher, Getränke und Snacks und (zu guter Letzt) Neon-Perücken hervor! Wir tanzten die ganze Nacht durch, schmetterten gemeinsam Liedtexte und hatten eine dringend benötigte Gelegenheit, uns zu entspannen und neue Energie zu tanken.

Tag 9

Bei pbi sind wir immer in Rufbereitschaft, falls einer der Menschenrechtsverteidiger:innen, die wir begleiten, in einen Notfall gerät. Wir haben ein Mobiltelefon, das nur für Notfälle benutzt wird. Jeden Tag in der Woche ist ein:e Freiwillige:r für das Telefon zuständig. Dieselbe Person kocht auch das Mittagessen für das Team und reinigt die Küche. Heute war ich an der Reihe, und so machte ich mich nach einem morgendlichen Treffen der Gender-Arbeitsgruppe (die Mehrheit der Mitarbeiter:innen und Freiwilligen von pbi sind Frauen und auch pbi arbeitet mit einer Reihe von Frauenrechtsorganisationen zusammen und schützt Menschenrechtsverteidigerinnen, die besonderen geschlechtsspezifischen Risiken ausgesetzt sind) auf den Weg in die Küche, um zu kochen. Ich beschloss, vegane Tacos zu machen. Also bereitete ich Tortillas, Bohnen, Gemüse, Guacamole und scharfe Salsa vor (immer notwendig!). Den Nachmittag verbrachte ich damit, an Aufgaben zu arbeiten, um sicherzustellen, dass sich ein Dekolonisierungsaspekt durch die Arbeit von pbi zieht, bevor ich mit einem Freund in die Stadt ging, um zu Abend zu essen und eine trinken zu gehen.

Tag 10

Jetzt, wo es auf die Ferien zugeht, hat sich das Arbeitstempo etwas verlangsamt, und so hatte ich einen ziemlich entspannten Morgen, an dem ich Zitronen-Ingwer-Tee trank und an einem Bericht arbeitete. Bei pbi ist es sehr wichtig, alle Veranstaltungen und Aktivitäten, an denen wir teilnehmen, detailliert zu dokumentieren, da die Freiwilligen nur ein Jahr lang im Einsatz sind und die aktuellen Ereignisse in künftige Analysen und Entscheidungen einfließen werden. Nachdem ich den Bericht fertiggestellt hatte, gesellte ich mich zum Team und aß Quinoa, Tofu und ein Gemüsepfannengericht. Den Nachmittag verbrachte ich mit den Vorbereitungen für das „ReuSem“. In dieser Woche war es meine Aufgabe, das Treffen zu moderieren, das heißt ich war für die Vorbereitung der Tagesordnung und die Beantwortung aller E-Mails zuständig, die auf unserer Team-Email eingingen. Nach der Arbeit nahm ich einen Snack zu mir und machte mich auf den Weg zum Yoga. Einige von uns nehmen in einem Studio in der Nachbarschaft Yoga-Kurse – das ist eine tolle Möglichkeit, sich außerhalb der Arbeit zu entspannen. 

- Sahara, Freiwillige bei pbi Mexiko

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