Rosalinda Dionicio ist eine der Leiter_innen des „Coordinadora de Pueblos Unidos del Valle de Ocotlán“ (CPUVO — „Netzwerk der vereinten Bevölkerung? des Ocotlán-Tals“). Die Organisation fordert seit 2009 die Schließung der Mine in San José, Mexiko, die einer Tochtergesellschaft der kanadischen Firma „Fortuna Silver Mines“ gehört.



„Die Organisation ist etwa zeitgleich mit der Ankunft der Bergbaugesellschaft ins Leben gerufen worden. Wir trafen uns und beschlossen, die Firma um Informationen zu bitten“, sagt Rosalinda Dionicio über den Beginn ihrer Arbeit als Menschenrechtsverteidigerin. Da ihre Bitte um Informationen nicht beachtet wurde, schlossen sie sich mit anderen Gemeinden zu einem Netzwerk, dem CPUVO, zusammen. Sie bildeten Teams, um sich über von Minen verursachten Umwelt- und Gesundheitsschäden zu informieren. Untersuchungen konnten feststellen, dass mit der Inbetriebnahme der Mine, das Trinkwasser stark verunreinigt wurde. Das führte zu gesundheitlichen Problemen bei vielen der dort lebenden Menschen. Als Reaktion gründete sie 2009 zusammen mit ihrer Gemeinde die Organisation CPUVO. 



Wegen ihres Engagements gegen die Mine in San José, wurde die Gruppe verfolgt und kriminalisiert. Bei einem Angriff im Jahr 2012 wurde ihr Kollege Bernardo Vásquez getötet. Rosalinda Dionicio und ein weiterer Kollege überlebten mit einer Schussverletzung.
 Als die besten Mittel zum Schutz nennt sie Netzwerk- und Advocacyarbeit. Solidarität mit ähnlichen Projekten und öffentliche Aufmerksamkeit sollen weitere Angriffe und Menschenrechtsverletzungen verhindern. Dank eines größeren Netzwerkes von Menschenrechtsverteidiger_innen aus weiteren Gemeinden sei es bereits gelungen, Großprojekte zu stoppen. Über die Schwierigkeiten und die Verfolgung, die sie und ihre Organisation erlebt haben, sagt Rosalinda Dionicio: „Wir müssen das als ein Beispiel sehen, sodass andere Gemeinden nicht die gleichen Erfahrungen wie wir machen müssen.