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24.08.2015 – Die Bezirksregierung in Nairobi zwingt Anwohner_innen des Mathare Slums ohne Ankündigung ihre Unterkünfte zu räumen. Nach deren Abriss bleiben die meisten ihrer ehemaligen Bewohner_innen obdachlos zurück.

Veranstaltung des Mathare Social Justice CentreSeit kurzem werden die Anwohner_innen des Mathare Slums, der größten Armensiedlung in Nairobi, Opfer von Zwangsräumungen und müssen mit ansehen, wie ihre Unterkünfte zerstört werden. Laut Amnesty International Kenia hat die Bezirksregierung in Nairobi die Räumungen weder angekündigt noch alternative Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Bisher mussten so etwa 500 Menschen ihr Zuhause zwangsweise räumen und wurden dadurch in die Obdachlosigkeit getrieben.

Bereits 2013 hat sich die National Land Comission, die die Land Problematik in Kenia in Angriff nehmen will, dazu verpflichtet Zwangsräumungen von öffentlichem Land zu beenden. Auch die kenianische Verfassung garantiert ein Recht auf adäquate Unterkunft im Rahmen von Artikel 43. Das Vorgehen der Bezirksregierung  verstößt allerdings nicht nur gegen staatliches, sondern auch gegen internationales Recht. Laut Artikel 25 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat jeder Mensch Anspruch auf Obdach.

Amnesty International fordert die Bezirksregierung Nairobis deshalb dazu auf, die Zerstörung hunderter Unterkünfte und Zwangsräumungen einzustellen und Notunterkünfte einzurichten.

pbi hat 2014 Schutzbegleitungen von Menschenrechtsverteidiger_innen in Kenia, unter anderem im Mathare Slum in Nairobi, aufgenommen.

Weitere Informationen
Amnesty International: Kenya: Stop forced evictions in Mathare and resettle the homeless, 21 August 2015.

Text: Charlotte Köhler
Foto: Veranstaltung des Mathare Social Justice Centre