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Der Landkonflikt und die damit verbundene Vertreibung von indigener und ländlicher Bevölkerung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte Guatemalas. 3% der Grundeigentümer_innen besitzen fast 70% des fruchtbaren Landes.

Anhand des Falles der Finca Primavera in Alta Verapaz soll der historische Landkonflikt nachgezeichnet und in die Gegenwart gesetzt werden. Die Poqomchi-Gemeinden aus ehemaligen «mozos colones», eine Art feudaler Lehensabhängigkeit, sind heute wieder von Vertreibung bedroht. Industrielle Agrar- und Forstwirtschaft, sowie extraktive Sektoren provozieren Spannungen zwischen ländlicher Bevölkerung und der Industrie, die in vielen Fällen von der Politik flankiert, wenn nicht sogar in Personalunion vertreten wird.

Felix Weiss bei der Beobachtung einer Protestkundgebung in HuehuetenangoFelix Weiß, ehemaliger pbi-Freiwilliger im Guatemalaprojekt, berichtet über das Leben im Team und zeigt anhand von Ausschnitten des Films «Land of corn» die aktuelle Menschenrechtslage auf.

In der Dokumentation «Land of Corn» kommen die Kleinbauern und -bäuerinnen der Finca Primavera selbst zu Wort. Im Widerstand gegen die drohende Vertreibung lassen sich eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen dokumentieren, die exemplarisch für die Begleiterscheinung des guatemaltekischen Landkonflikts stehen. Die Ereignisse des Jahres 2015 und die politische Brisanz der Vor- und Nachwehen der guatemaltekischen Präsidentschaftswahl, erlauben eine vorsichtige Prognose auf die kommenden Jahre und unterstreichen die Wichtigkeit internationaler Aufmerksamkeit und Beobachtung.

Zeit: Freitag, den 17.06.2016, 19.30 – 21.45 Uhr
Ort: Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 7-11, 50667 Köln
Teilnahme kostenlos / Kurs 73-W3

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der pbi-Regionalgruppe Köln/Bonn.

 

Foto: Felix Weiß bei der Beobachtung einer Protestkundgebung in Huehuetenango