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14.04.2020 – Die Versorgung mit sauberem Wasser war für viele Bewohner_innen der urbanen Siedlungen von Nairobi schon vor der Corona-Pandemie unzureichend. Gerade jetzt, wo das Händewaschen und Hygiene so entscheidend sind, ist der Zugang zu sauberem Wasser umso wichtiger. Die von pbi unterstützten Toolkit Organiser helfen dabei, mehr Menschen einen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.

Auch Kenia ist von der Ausbreitung des Coronavirus betroffen. Mitte März waren die ersten Fälle von Covid–19 aufgetreten. Die Regierung hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, die Maßnahmen der WHO, wie Händewaschen, Hygiene und körperliche Distanz zu befolgen. Maßnahmen, die in den urbanen Siedlungen von Nairobi nur schwer einzuhalten sind. Grund dafür ist die mangelnde Versorgung mit sauberem Wasser. Wie das OHCHR berichtet, leben ca. 60 % der städtischen Bevölkerung in den urbanen Siedlungen. Zirka ein Drittel davon gibt an, eine halbe Stunde oder länger von der nächsten Wasserentnahmestelle entfernt zu wohnen. Es gibt zu wenige Wasserstellen und viele Menschen sind auf überteuertes Wasser von Wasserverkäufer_innen angewiesen.

Das Menschenrecht auf sauberes und zugängliches Wasser und adäquate Sanitäranlagen ist eines der grundlegendsten und auch als Ziel 6 der Nachhaltigen Entwicklungsziele von der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgeschrieben. Das Recht auf sicheres, und qualitativ hochwertiges Wasser in ausreichender Menge ist ebenso in der kenianischen Verfassung verankert. Trotzdem haben viele Menschen nur unzureichenden Zugang.

Die Arbeit der Toolkit Organiser

Toolkit Organiser übergibt einen Kanister mit WasserDie Toolkit Organiser spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Coronavirus in den urbanen Siedlungen in Nairobi. Sie informieren die Menschen über das Virus und die Auswirkungen. Sie fordern staatliche Akteur_innen dazu auf, die Bevölkerung ausreichend zu informieren und medizinische Versorgung sicherzustellen. Die Aktivist_innen sensibilisieren die Gemeinschaften für Maßnahmen gegen Covid–19 und sind an der Verteilung von Wasserbehältern und der Einrichtung von Handwaschplätzen beteiligt. Sie zeigen den Menschen, wie sie sich effektiv vor dem Virus schützen können. Auch Kindern erklären sie, dass sie Abstand zu einander halten und sich häufig die Hände waschen sollen.

Ende März wurde aufgrund der aktuellen Situation eine Ausgangssperre in Kenia verhängt, die von der Polizei kontrolliert wird. Seit Beginn dieser Kontrollen wird auch von Übergriffen durch die Polizei berichtet, insbesondere in den urbanen Siedlungen. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen ist die Arbeit von pbi nur eingeschränkt möglich. So konzentriert sich pbi Kenia derzeit auf Netzwerkarbeit und die Beobachtung der Menschenrechtssituation.

Text: Jakob Rieder

Weitere Informationen:
>> OHCHR: Kenya’s informal settlements need safe water to survive COVID-19 (engl.)
>> pbi Kenia berichtet auf Instagram über die aktuellen Maßnahmen der Toolkit Organiser (engl.)